Volltext: Berühmte Liebespaare [198/199]

17 
2. 
der 
oft, 
Je⸗ 
azu 
diel 
ren 
che 
Jen 
chs 
sche 
212 
ade 
bte 
ner 
Ich⸗ 
ate 
ttel 
zu 
n⸗ 
en, 
lau 
ig, 
so 
ede. 
of, 
sich 
das 
tde 
en 
des 
3u 
arbeiten, und daß dieser teuflische Plan gelang, das beweist 
F Arverliche und geistige Verfall des schönen und begabten 
indes. 2** 
Während sie ihren Sohn, den mißgestalteten, unent— 
wickelten „Erbprinzen“ Friedrich mit sorglicher Mutterliebe 
behütete — und das ist die einzige Tugend dieses weib— 
gewordenen Dämons — so war ihr ganzes Sinnen darauf 
gerichtet, den Erben der Krone zu vernichten, und da der Plan, 
ihn durch ein tödliches Gift, das sie dem Kinde in die Teeschale 
goß, zu beseitigen, durch das energische Eingreifen der Amme 
mißglückte, so wählte sie andre Mittel, die wohl nicht das 
Leben des Kronprinzen zerstörten, aber dessen körperlichen und 
geistigen Verfall herbeiführten. 
Die zucht- und sittenlosesten Wüstlinge des Hofes wurden 
zu seinen Gefährten, einer der verrufensten, der Graf Holk, 
zu seinem intimen Gesellschafter ausersehen, und dieser wurde 
denn auch seiner Aufgabe gerecht; er führte den noch im 
Knabenalter stehenden Kronprinzen in die schlechteste Gesell— 
schaft, besuchte mit ihm die verrufensten Häuser, nahm ihn 
in die vom Auswurf der Stadt bevölkerten Matrosenkneipen 
mit, vergiftete die arglose Kinderseele durch die schamlosesten 
Laster, ja, ging so weit, dem künftigen König eine verrufene 
Dirne, die sogenannte „Stiefel-Katharinas“, als Geliebte 
zuzuführen. 
Den Hofdamen, die alle selbst ein lasterhaftes Leben 
führten, gelang es nicht, die Gunst des jugendlichen Thron— 
folgers zu erringen. Der König, der zufrieden war, wenn er 
gut gegessen und genügend getrunken hatte, kümmerte sich um 
die Erziehung seines Nachfolgers nicht, die Stiefmutter, die 
Königin Juliane Marie, wähnte sich bereits am Ziele — bald, 
so hoffte sie, mußte der zarte Knabe einem solchen Lotterleben 
erliegen und dann winkte ihrem verkrüppelten, verkümmerten 
Liebling die Herrschaft über das Reich — da raffte sich Friedrich 
„der Gute“, wie ihn das Volk nannte, zu dem Entschlusse 
auf, den Kronprinzen zu vermählen; und zur künftigen 
Königin von Dänemark wurde die Schwester des nachmaligen 
Königs von England Georg II. eine Nichte des dänischen 
Königs, die noch im kindlichen Alter stehende Prinzessin 
Mathilde auserkoren, ein Glück, das die unglückliche Prinzessin 
schwer büßen sollte. 
Aus einem puritanisch strengen Elternhause, nach einer 
glücklich im Kreise ihrer Geschwister und ihrer früh ver— 
witweten Mutter verlebten Kindheit, ausgestattet mit den 
Früchten sorgfältigster Erziehung — sie beherrschte die deutsche, 
französische und italienische Sprache vollkommen, spielte 
Klavier und Laute —, beseelt von dem Wunsche, ihren Gatten 
Berühmte Liebespaare.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.