sorgfältige Erziehung zu voller Entfaltung brachte, vermählte
sich dem Schloßherrn von Etioles, Mr. Lenormand, der den
Namen d'Etioles annahm und in seinem Schlosse die fein—
sinnigste Geselligkeit kultivierte. Die junge, geistvolle Frau
scharte bald einen Kreis vornehmer, illustrer Gäste um sich.
Maupertuis und Voltaire, Fontenelle und Bernis, sowie die
iien Familien der benachbarten Schlösser waren ihre
Gäste.
Allein die vornehme Geselligkeit auf dem Schlosse zu
Etioles, die illustren Besucher, die Huldigungen, die der schönen
Schloßherrin dargebracht wurden, genügten der jungen Frau
auf die Dauer nicht, ihr Ehrgeiz ging höheren Zielen entgegen;
bald sollte ihm Erfüllung werden.
Im Walde von Senart in der Nähe des Schlosses von
Etioles jagte der König, und hier war es, wo er Frau d'Etioles
das erstemal sah; gefesselt von der schönen Erscheinung, folgte
das Auge des Königs dem phantastisch dekorierten Jagdwagen,
den die als Jagdgöttin gekleidete junge Frau lenkte.
Und als diese von Frau d'Etioles arrangierten Be—
gegnungen sich wiederholten und das phantastische Gespann der
holden Jagdgöttin stets den Wald von Senart kreuzte, wenn
königliche Jagden abgehalten wurden, da erregte die be—
zaubernde Erscheinung der jungen Schloßfrau bald das leb—⸗
hafteste Interesse des Königs.
Das genügte, um in den Kavalieren, die zur nächsten
Umgebung des Königs gehörten, den Plan reifen zu lassen,
die junge Frau an die seit dem Tode der Herzogin von
Chateauroux vakante Stelle zu berufen; vor allem war es
Richelieu, der Frau d'Etioles für geeignet hielt, die Rolle der
Favoritin mit dem nötigen Glanz zu verkörpern.
So bemühte sich denn Richelieu, seine verstorbene Gön⸗
nerin durch eine geeignete Nachfolgerin zu ersetzen, was ihm
denn auch gar bald gelingen sollte.
Dem Ball im Rathause anläßlich der Vermählung des
jugendlichen Dauphins mit Josefa von Sachsen wurden auch
die hohen Finanz⸗- und Bürgerkreise zugezogen. Die Damen
strahlten in blendender Toilettenpracht, dennoch gelang es nur
Frau d'Etioles, die Aufmerksamkeit des Königs zu erregen,
der sie mit ein paar gnädigen Worten auszeichnete.
Das genügte, und Richelieu, d'Ayen und wie die andern
hochgebornen Kuppler hießen, schritten ans Werk. Rasch wurde
die Scheidung vollzogen, der Gatte verließ das Land, die kleine
Alexandrine. die Tochter aus ihrer Ebe mit d'Etioles, wurde
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