The digital State Library of Upper Austria

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stieß einen halbunterdrückten Schreckenslaut aus, folgte seiner 
Weisung und eilte in der Richtung des Ballsaales davon. 
„Wir sind allein,“ sagte Fabio, dem unheimlichen Blick der 
leuchtenden Augen standhaltend und die Hand entschlossen nach 
der Gelben Maske ausstreckend. „Sag mir, wer du bist und 
warum du mir folgst, oder ich werde dein Antlitz enthüllen und 
das Rätsel allein lösen.“ 
Die Frau schob seine Hand beiseite, wich ein paar Schritte 
zurück, sprach aber kein einziges Wort. Er folgte ihr. Er hatte 
keinen Augenblick zu verlieren, da er Schritte vernahm, die sich 
dem Korridor näherten. 
„Jetzt oder nie!“ flüsterte er und griff nach der Maske. 
Wieder wurde sein Arm weggeschoben, aber diesmal erhob 
die Frau gleichzeitig die freie Hand und nahm die Maske von 
ihrem Gesicht. I 
Die Lampen warfen ihr sanftes Licht voll auf das Antlitz. 
Es war das Antlitz seiner verstorbenen Frau. 
Viertes Kapitel 
Signor Andrea d'Arbino durchsuchte vergebens alle Zimmer 
und Säle des Palastes, auf der Suche nach Graf Fabio; endlich 
versuchte er es auch noch als letztes Auskunftsmittel mit dem 
großen Korridor, der von den Ballsälen aus auf die Freitreppe 
hinausführte. Dort fand er seinen Freund ganz allein, ohn— 
mächtig auf dem Boden liegen. D'Arbino wollte womöglich ver— 
meiden, die Gäste in Aufregung zu versetzen, und sah sich im 
Vorzimmer nach Hilfe um. Dort fand er den Kammerdiener 
der Marquis, der eben dem Cavaliere Finello in den Manter 
alf. 
Finello und sein Freund trugen Fabio zu einem offenen 
Fenster des Vorzimmers, während der Kammerdiener Eiswasser 
holen ging. Mit Hilfe dieser einfachen Mittel gelang es, den 
ohnmächtigen Mann wieder zu sich zu bringen, doch nicht — wie 
es seinen Freunden scheinen wollte — in eine normale Ver— 
fassung. Sein Gesichtsausdruck war verändert, ungewöhnlich 
ruhig und leer, und seine Stimme hatte einen fremden Klang. 
„Ich fand Sie im Korridor,“ sagte d'Arbino. „Wieso find 
Sie ohnmächtig geworden? Erinnern Sie sich nicht? War's 
von der Hitze ?“ 
Fabio schwieg einen Augenblick, bemühte sich krampfhaft, 
seine Gedanken zu sammeln, und sah den Kammerdiener an— 
Finello winkte dem Mann, daß er sich entfernen solle, und 
dWArbino wiederholte seine Frage.