Volltext: Die gelbe Maske [310/311]

43 
27 
4 
Bater Rocco fuhr bei diesen Worten zusammen, als wäre 
er auf Feuer getreten. 
„Das war auch mein Gedanke,“ flüsterte er erregt, „in dem— 
selben Augenblick, als sie noch zu mir sprach. Wieder heiraten! 
Eine andere Frau, über die ich keinen Einfluß besitze. Andere 
Kinder, deren Erziehung nicht mir übertragen werden wird. 
Was soll dann aus der Rückerstattung der Güler werden, auf die 
ich gehofft und um die ich gekämpft und gebetet habe ꝰ“ J 
Er blieb stehen und starrte den Himmel an. Die Brücke 
war nun menschenleer. Nur seine schwarze Gestalt erhob sich 
unbeweglich neben der Brüstung, vom weißen, ruhigen Lichte 
des Mondes umgeben. Nach ein paar Minuten drehte er sich 
langsam um und blickte in die Richtung, in der die beiden 
Frauen verschwunden waren. 
„Donna Brigida,“ sagte er, „ich wette mit Ihnen um 
fünfzig neue Kleider, daß Fabio dAüscoli nicht wieder heiraten 
wird!“ 
Wieder nahm er seinen Weg zum Altelier auf und gelangte, 
Iup abermals stehenzubleiben, bis an die Tür des Bildhauer⸗ 
meisters. 
„Wieder heiraten 2“ dachte er, als er die Glocke läutete. 
„Donna Brigida, habt Ihr an Eurem ersten Mißerfolg nicht 
genug gehabt? Wollt Ihr es noch einmal versuchen?““ 
QMWVuca Lomi öffnete selbst die Tür. Er zog Vater Rocco 
schnell in das Atelier hinein. 
„Hast du etwas gehört? Wie geht es unserem lieben 
Kinde 2“ fragte er. „Sag' mir die Wahrheit! — Sag' mir schnell 
die Wahrheit!“ 
Ruhig! Fasse dich! Ich habe gehört ...“ sagte Vater Rocco 
mit leiser und trauriger Stimme. . ..* 
QAucca ergriff des Bruders Arm und sah ihm starr und 
atemlos gespannt ins Gesicht. 
„Fasse dich,“ wiederholte Vater Rocco, „fasse dich, um das 
Schlimmste zu hören! Mein armer Luca, die Aerzte haben alle 
Hoffnung aufgegeben.“ J 
Luca ließ stöhnend den Arm des Bruders fallen. Ver⸗ 
zweifelt eief er aus: „O Maddalena! Mein Kind — mein 
armes, einziges Kind!“ J 
Immer wieder stieß er diese Worte hervor, lehnte seinen 
Kopf gegen die Wand und brach in Tränen aus. 
Als er sich von seinem ersten Schmerz erholt hatte und 
aufblickte, sah er, daß der Priester mit der Lampe in. der. Hand 
am anderen Ende des großen Ranmes stand und gespannt auf 
einen Gegenstand starrie. 
uf 
er 
ne 
er 
yr 
96 
egs 
n 
ꝛe 
ig 
en 
N 
p 
———
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.