Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding], H. 2 (Th. 1, Heft 2, 1886)

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sein Haus ein Raub ber Flammen geworben ist. Die Sage erzählt: baß berfelbe am barauf- 
folgenben Ostermontage mit seiner Ehefrau am Arme beim oberen Thore zu einem Emmaus- 
Ansfluge heiteren Sinnes hinansgeschritten fei; jeboch seit jenem Tage seien bie beiben jungen 
Eheleute nicht mehr gesehen worben unb verschollen geblieben, 
i Seite 252, Note 1, Zeile 3 ist zu lesen: gortmö Meindt 1872 statt Conrab 1872. 
Zur Seite 253, Zeile 9 als Nachtrag einzusetzen: 
Kaiser Joseph II. war auf seiner Besichrigungsreise bes neuerworbenen Jnnviertels 
am 31. Oktober 1779 auch nach Schärbing gekommen, unb hatte bafelbft bie Aufwartungen ber 
lanbesfürstlichen Beamten, bes kaiserlichen Platzmajors unb ber Garnisons-Offiziere, wie auch bes 
bürgerlichen Magistrates entgegengenommen. 
Von Schärbing aus schrieb ber Kaiser an seine Frau Mutter folgenbes: „Wenn man 
an bas benkt, was uns hätte gelingen können, bann ist bie Sache freilich nur gering. An und 
für sich aber ist biefer Lanbstrich schön unb für Oberösterreich ungemein passenb: er wirb boch 
fast 80.000 Einwohner besitzen, unb sein Erträgniß kann auf eine halbe Million veranschlagt 
werben. Die Leute scheinen außer einigen Gutsherren unb Amtmännern zufrieben unb guten 
Willens. Die Unorbnung, bie hier herrschte, überschreitet selbst bie Dummheit ber Menschen, 
unb bas will sagen, benn sie übertrifft alle Begriffe". Also äußert sich Joseph II. „ber Schätzer 
ber Menschen" in sarkastischer Manier über seine neuen Unterthanen. 
Der Kaiser hielt nicht in bem noch in Ausbau vom Branbe bes 29. März 1779 be¬ 
griffenen Schärbing sein Nachtquartier, sonbern setzte feine Reise bis Schartenberg fort, wo er 
im Hause bes bortigen Amtmannes übernachtenb, 3 Tage unb 2 Nächte verweilte, unb am 
3. November auf ber Donau von Engelhartszell nach Linz reifete. Von Linz aus berichtete er 
an Maria Theresia: 
„Ich bin sehr erfreut, bieses Laub gesehen, unb glaube, keinen üblen Einbruck auf 
p beffen Bewohner hervorgebracht zu haben; so bumm sie auch sinb, so waren sie boch von bem 
Unterschiebe frappirt, baß, nachbetn sie fast burch 40 Jahre betn Churfürsten gehört hatten, er 
niemals nur wenige Stunben weit kam, um sie zu sehen, währenb ich kaum 6 Monate, nachbetn 
sie österreichisches Erblanb geworben, sie besuchte, um mich von ihren Verhältnissen zu unter¬ 
richten". 
Zur Gränzberichtigung wünschte ber Kaiser von Salzburg Matfee unb Straßwalchen, 
von Paff au Obernberg unb Vichtenstein zu erhalten; auch könne ber jenseitige Brückenkopf in 
Braunau, ben man bereits besetzt habe, nicht Bayern überlassen werben. Nach einem Rescripte 
an ben o.-ö. Lanbeshauptmann bto. Schartenberg fielen betn Monarchen bie zahlreichen Um¬ 
zäunungen ber selber unb Wiesen im Jnnviertel auf. Dem sollte wegen bes Holzverbrauches 
gesteuert werben; auch gereiche biefe Einrichtung ber Bevölkerung zum Schaben, weil ber Bauer 
einer geringeren Anzahl von Leuten zum Hüten bes Viehes, unb somit weniger Gesinbe bebürfe. 
Die Vermehrung ber Volkszahl sollte geförbert werben, unb ein Bauer nur ein Anwesen be¬ 
sitzen; auch würbe auf bie Regulirung ber Salzach, unb Verhinberung ber Hochwaffer-Schäben 
hingewiesen. 
Zur Seite 254. 
Nachbetn nun bas Jnnviertel an Oesterreich gekommen, unb von bem obberensischen 
ftönbischeu Ausschuß als integrirenber Theil bes Erzherzogthums Ober Österreich übernommen 
j worben war, sollte es burch Einführung ber österreichischen Einrichtungen unb Gesetze ben alten 
Erbftaaten auch nach Innen gleichförmig werben. Deßhalb warb sogleich nach ber Lanbesübernahme 
in ber Stabt Braunau eine k. k. Lanbeseinrichtungs-Commission niebergesetzt, unb zu gleicher 
Zeit trat auch bort bas k. k. Kreisamt bes Jnnviertels in Wirksamkeit, welches aber zu Anfang 
bes Jahres 1780 nach Rieb, als mehr im Mittelpunkte bes Kreises gelegen, übersetzt würbe. 
Zur Seite 258 nach Zeile 12 als Nachlese einzusetzen: 
Leiber sinb in Folge ber Lanbesveränberung viele Eomnmnitäten, Stiftungen und 
Kirchen bes Jnnviertels burch Verlust von ben in Bayern in öffentlichen Fonben anliegenben
	        
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