Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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vorzunehmen, itnb es würben auch bie Sßassauer - Straße, bic ^)nnbrud = Streike, bie 
Kirchengasse mit Granitwürfeln neu gepflastert; solcherweise sollte nach nnb nach 
das Pflasterungswerk vollbracht werben. Bei ber Legung ber burch bie Stabt laufenden 
Rohrstränge nnb ber zu ben einzelnen Häusern geleiteten Rohre im Jahre 1884 würbe 
überall das Pflaster, imb somit bie compakte Oberschichte aufgerissen, wodurch ber 
Pflasterbodeu eine Lockerung und eine Schädigung erfuhr, die nur nach einer 
sorgfältigen Arbeit beseitiget werden sonnte. 
'Die Gemeinbe - Vertretung sah sich unter’m 26. November 1884 sonnt 
zu dem Beschlusse veranlaßt, die Stabt in allen Theilen und Gassen ueu pflastern, 
und zugleich ben ganzen Pflasterboden uivelliren nnb regnliren zu lassen. Zu 
diesem Enbe würbe ein Comitä zusammengesetzt, nnb in dasselbe bie Herren: 
2. Pstieget, Georg Wieninger, Courab Weylaub, August Spechteuhanser, Heinrich 
Weber, als Banreferent, Ebnarb Kyrle, als Schriftführer, _ Andreas Ginbs unb 
Lorenz Freilinger gewählt; es wurde weiter beantragt, mit betn Pflastermeister 
Christian Flvry ans Wasserburg wegen Uebergabe der Pflasterungsarbeiten um 
30 Kreuzer per Quadratmeter zu unterhandeln, und den Coutrakt hierüber abzu¬ 
schließen, was denn auch in Vollzug gesetzt wurde. Diese Pflasterungsarbeiten nnb 
die Nivellirung der Pflasterungsplätze wurden im Monate März 1885 in An¬ 
griff genommen, und dauerten 32 Wochen. Die Pflasterung geschah mit an2 den 
Steinbrüchen ber Nonnanu'schen Gewerkschaft unb bes M. Kapsreiter bezogenen 
Granitwürfeln; längs der Häuserreihen hin wurden hübsche Trottoirs ans sorgfältig 
behauenen Granitsteinen angelegt, wodurch die unschönen Außeneingänge zn den 
Kellern verschwanden. 
Eine besonders schwierige und umfassende Arbeit war die Nivellirung bey 
Platzes und anderer Theile der Stabt, um bie mannigfachen. Unebenheiten zu be¬ 
heben oder zu mäßigen. 
Fast 3 Viertheile bes 2600 Quabrakklafter halienben Platzes wurden um 
60 Zentimeter niedriger gelegt, so baß viele Häuser unterfangen werden mußten, 
unb bie Mitte des Platzes selbst wurde um 1.20 Meter tiefer gelegt; in gleicher 
Weife würbe auch in ben anberen Stabttheilen vorgegangen. Diese Pflasterung«- 
Arbeiten und Nivellirnngen geschahen unter der Leitung bes Stadtzimmermeisters 
Herrn Lorenz Freilinger, welcher sich bieser Ausgabe mit Umsicht unb mit Opfer¬ 
willigkeit unterzog, aber auch zur vollsten allseitigen Zufriedenheit sich entlebigte.) 
Schließlich wurden sowohl in der Mitte bes oberen Platzes urn^ beit 
Strahlbrunnen herum, sowie auch in ber Mitte des unteren Platzes an ber stelle 
In der Gemeinde - Sitzung vom 24. November 1885 wurde beschlossen, dem Herrn 
Lorenz Freilinger für die umsichtige und praktische Durchführung der Nivellirungs- und 
Pflasterungs - Arbeiten die vollste Anerkennung, und den Dank der Gemeinde auszu,prechen, 
und als Zeichen desselben für die während der 32 Wochen aufgewendete Zeit ihm eine goldene 
Rernontoir-Uhr zuzuwidmen; ingleichen auch dem Herrn Bürgermeister sow.e dem Herrn 
Banreferenten für ihre thatkräftigen Bemühungen den tiefgefühlten Dank der Bewohnerschaft 
Schärdings auszusprechen.