Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding], H. 2 (Th. 1, Heft 2, 1886)

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Ilnter'm 17. November 1873 wurde der Schärdinger Feuerwehr eine Sub¬ 
vention vou 300 Gulden zugewendet. 
Im Jahre 1879 wurde, um dem bei länger anhaltenden Brande sich er¬ 
weisenden Wassermangel genügend abzuhelfen, in der Nähe des am oberen Stadt- 
platze sich befindenden Brunnens eine 2000 Eimer fassende Masserreserve 
aufgemauert, und mit einem Kostenbeträge von 1800 Gulden hergestellt. 
Durch den im Jahre 1886 durchgeführten Ban der Hochquellen - Wasser¬ 
leitung ist die Stadt Schärding im reichsten Maße mit Wasser versorget, nnb bie 
über ben Leitungsröhren aufgestellten 22 Hybranten vermögen bie Löschmaschinen 
schnell und in ausgiebigster Weise mit Wasser zn versehen, so baß angestellte Schan- 
übuugen mit beit Leistungen ber neuen Hydranten das Staunen des aus nah und 
fern versammelten Publikums erregten, uub bem Feuerwehr - Institute unter ber 
umsichtigen Leitung bes Feuerwehr - Hauptmannes Heinrich Weber ein ehrenvolles 
Ansehen und Vertrauen erwarben. 
In den Jahren 1875 und 1876 würbe ber Ausbau bes seit bem Jahre 
1809 ruinösen Stabt-Rathhanses, welcher schon int September 1850 als 
driiigeub nothwendig erkannt unb zur Ausführung-beschlossen worden war, in An¬ 
griff genommen, und nach beit Plänen nnb Aufrissen bes Lanbesban- Architekten 
I. Ploberger itnb bes Stadtbaumeisters Schwarzeuberger aus Passau burch beit 
Maurermeister A. Ginbs burchgeführt. Die Kosten bieses Aus- unb gänzlichen 
Umbaues im Innern betrugen über 25.000 Gnlben. Während bes Baues amtirte 
bie Gemeiube-Kanzlei im Hanse Nr. 61. 
Die erste Sitzuug bes Gemeiuberathes in dem neuen Rathhans - Saale 
fand am 19. September 1877 statt; in demselben Saale wurden bie vom acabeinischm 
Maler I. Gaisberger ausgeführten Portraitbilder der beiden Herren Bürgermeister: 
Franz Reiß, welcher sich um beit Bau bes Rathhauses besonders thätig angenommen 
hatte, uub auch bes Joseph Kyrle, zur Erinnerung an ihre Amtsthätigkeit an¬ 
gebracht. — Um selbe Zeit war auch bcr Ausbau uub bie zweckmässige Justaub- 
setznng bes stäb tischen Bruder haus es beschlossen, mib mit einem .Kosten- 
aufwaube von 3500 Gulden burchgeführt morden. 
Am 10. April 1877 feierten Georg nnb Theresia Klaftinger aus 
Allerheiligen ihr 60 jähriges Hochzeits-Jubiläum; bcr 83 Jahre alte 
Jubilant war Solbat in bcr bayerischen, bann in ber österreichischen Armee nnb 
bezog eine kleine Provision, nnb wirkte bei 50 Jahre als k. k. Wegmacher nnb 
Straßenräuuier. Die Trainings - Ceremonie vollzog P. Beba Klaftinger, Benebiktincr 
von Melk. Pfarrer zu Ziersdorf in ber Wiener Diözese, als Neffe bes Jubelpaares; 
an ber Festtafel im Gasthanse zu Allerheiligen nahmen mehrere Honoratioren Antheil, 
unb ber Herr Bezirkshanptmaim überrrcichte dem Jubilanten ein Gnadengeschenk 
von 12 Dukaten?) 
!) Unter den Jubelpaaren, welche am 23. Jänner 1816 gleichzeitig mit dem Seiler¬ 
meister Franz Kroiß itnb seiner Ehegattin Katharina ihre Jubelhochzeit feierten (vgl. S. 285), 
waren auch Johann Georg Maister, Besitzer des Hauses Nr. 71, Maurer und Pflasterer, welcher
	        
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