Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding], H. 2 (Th. 1, Heft 2, 1886)

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In den Jahren 1872/73 wurde von der Salzburg - Linzer - Bahn zu 
Straßwalchen auszweigend, eine Flügelbahn dnrch das Matig-Thal nach Braunau 
gebaut und 1874 eröffnet. 
In gleicher Weise wurde beantragt, von Steyerinark heraus, durch das 
Salzkammergut, über Atnang, Ried, und durch das Antisen - Thal herunter eine 
Verbindungslinie zum Anschlüsse an die Passaner-Welser-Bahn bei Schärding her¬ 
zustellen; doch der im Jahre 1873 ausgebrochene Börsenkrach sistirte die Aus¬ 
führung. Aber im Jahre 1877 wurde das Projekt des Baues der Salzkauuuerguts- 
Bahu wieder aufgenommen, und in der Strecke von Atnang, durch de» Hausruck 
über Ried, St. Martin, Antiesenhofen, Snben nach Schärding, dnrch den k. k. 
Baurath und Bauunternehmer Baron von Schwarz ausgeführt. 
Gleichzeitig waren auch in Bayern mehrere Bahnlinien geschaffen worden, 
und zwar die von der Salzburger - Münchener - Bahn zu Rosenheim abzweigende, 
über Wasserburg, Mühldorf in das Rotthal leitende, und mit der von Landshnt 
her tracirteu Linie bei Mafsing einzweigende Bahn, welche weiter herab an Eggen- 
felden, Pfarrkirchen und Pirnbach vorüber nach Pöcking leitet, und dort ihren 
einstweiligen Abschluß erreicht, bis deren Weitertracirnng über Sulzbach, Engerts- 
ham, Höhenstadt durch den Neuburger-Wald nach Passau hinein 1887/88 vollendet 
sein wird. Es ist zu bedauern, daß zwischen Oesterreich und Bayern keine Ver¬ 
ständigung erzielt wurde, um die Bahn von Pöcking aus an den In«, und zur 
Einzweigung in die dortige Bahnlinie zu leiten. 
Inzwischen war im Jahre 1857 (24. Jänner) ein neues Münz-Patent 
erflossen, vermöge dessen in Oesterreich die seit 1753 nach dem 20-Gnldenfuß 
bestandene Conventionsmünze Wiener-Währung aufgehoben, und die öster¬ 
reichische Währung, welche sich zum Conventionsfuße wie: 100:105 verhält, 
nnd wornach ans Einem Zollpfnnde = 500 Gramm 45 Gnlden in Silber aus¬ 
geprägt werden, eingeführt wurde. In Bayern bestand bis 1837 die sogenannte 
Reichswährung, d. i. der sogenannte 24-Gnldenfnß, welche sich zur Wiener- 
Couventious-Währung verhielt wie: 5:6, d. H. wie 60 Gulden R.-W.: 50 Gnlden 
C.-W.-W. Im Jahre 1837 wnrde statt der Reichs-Währung die süddeutsche 
Währung, d. i. der 24'/z-Guldenfuß eingeführt, aber im Jahre 1873 aufge¬ 
hoben, und dafür die Markwährung, die aus 1 Zollpfunde^500 Gramm 
100 Mark ausprägt, eingeführt. Das Verhältniß der österreichischen Währung zur 
Markwährung ist wie: 1:2, welches aber nach dem'Stande des der Goldwährung 
unterworfenen Kurses beständigen Schwankungen unterworfen ist. 
Während die Wieuer-Cynventions-Währnug als Scheidemünzen für 
jeden Gülden: 3 Zwanziger, 6 Zehner, 12 Fünfkreuzerstücke, 20 Dreikreuzerstücke 
(in Silber), 60 Kreuzer und 240 Pfennige (in Kupfer); die Reichswährung für 
jeden Gülden: 2 Halbguldeu, 5 Zwölfer, 10 Sechser, 20 Groschen, 60 Kreuzer 
(in Silber), 120 Zweier und 240 Pfennige (in Kupfer) emittirte, prägt die öster¬ 
reichische Währung an Silbermünzen: 2-Vereinsthalerstücke gleich 6 Mark Gold, 
1 - Vereinsthalerstücke — 3 Mark Gold, 2- Guldenstücke — 200 Neukreuzer, 1 - Gulden-
	        
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