Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding], H. 2 (Th. 1, Heft 2, 1886)

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Eine harte, drangvolle Zeit war nach dreimaligen Kriegsstürmen an Schär¬ 
ding, wie am Lande ob der Ens vorübergegangen; es konnten nun die Bewohner 
wieder freier anfathmen, und sich der so nothwendigen Ruhe und der Segnungen 
des Friedens erfreuen, um die geschlagenen Wunden allmählich zu heilen. 
Bayern traf mit den neuerworbenen Landestheilen sogleich eine ueueOr- 
ganistruug. Die Landgerichte Schärding, Obernberg und Bichtenstein wurden dem 
General-Kreiskommissariate des Unterdouau-Kreises zu Passau zugetheilt, wie auch 
das ueuerrichtete Landgericht Waizenkirchen, während die übrigen Landgerichte des 
Jnnkreises und des äußeren Hausruckkreises zum General-Kreiskommissariate des 
Salzachkreises zu Salzburg gewiesen wurden. Auch in kirchlicher Beziehung hatte 
dasselbe Vorgehen statt; die Dekanate Schärding, Andorf, Gurten, Peuerbach wurden 
dem Ordinariate Passau zugeordnet, während die Dekanate des oberen Jnnviertels 
und des Hausruckviertels dem erzbischöflichen Ordinariate Salzburg untergeordnet 
wurden. 
Die bayerische Regierung bestellte für das Land- und Kriminal-Gericht 
Schärding folgende Beamte: zum Landrichter den bisherigen Stadtgerichts-Assessor 
zu Amberg Josef Graf; zum Adjunkten den vormaligen Pfleger zu Subeu Georg 
Paar; zum Aktuar: Michael Probst. 
Für das königliche Rentamt, das das Steuerwesen zu besorgen hatte, als 
Rentbeamten den provisorischen Kastenamtspfleger: Franz Gyri, zu dessen 
Aktuar den Alois Ehmayer. 
Im Jahre 1811 wurde den Patrimonialgerichten, wie auch den Magistraten 
die streitige Gerichtsbarkeit abgenommen. An die Stelle des Stadtmagistrates, der 
bisher die volle Gerichtsbarkeit über seine und der betreffenden Stiftungen 
Unterthanen, die Polizei-Verwaltung als Stadtgericht, somit die volnntäre und con- 
tentiöse Gerichtsbarkeit ausübte, den Ertrag des auf 1500 Gulden jährlich taxirteu 
Bierpfennigs dann die Getreideaufschüttuugs - Gebühren von Obernberg und Schär¬ 
ding bezog, substituirte die bayerische Regierung eine Commuual-Verwaltung mit 
einem Commnnal-Administrator, welche in Rechts- und Polizeisachen dem Landgerichte 
unterworfen war, und welche mit den beigegebenen 4 Muuicipalrätheu nur die rein 
gemeindewirthschastlichen Angelegenheiten zu besorgen hatte; am 14. Juli 1811 ge¬ 
schah zu Schärding die Wahl der Mnnicipalräthe und des Commnnal-Administrators, 
welche letztere auf den Franz de Paula Kirchbäck fiel.1) 
*) Im Jahre 1807 war der Personalstand des Magistrates zu Schärding folgender: 
Josef Wishofer, Bürgermeister, städtischer Depositeur; 
Franz Xav. Wishofer, Stadtsyndicus und I. Magistrats-Rath; 
Franz Anton Drum i Stadtkämmerer; 
Andreas Zieglmayer, } Magistrats - Räthe I. Polizei-Commissär; 
Leopold Peyrer, I 
Josef Lentner, Expeditor, Taxator und Grundbuchsführer; 
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