Volltext: Wünschelrute [360/361]

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sondern eine große Anzahl Fälle verbürgt sind, in denen 
Menschen zur Aufspürung von Verbrechen genau wie 
Polizeihunde gebraucht wurden. Sie scheinen darauf hin— 
zudeuten, welche große Rolle in der Wünschelrutenfrage 
die Überempfindlichkeit der Sinne des s ogenannten Unter— 
bewußtseins spielt (siehe Seite 7). Das hiebei die Wünschel⸗ 
rute als „revélateur“ (des Unterbewußtseins), wie 
Henry Mager sich ausdrückt, nicht erforderlich ist, beweist 
solgender Bericht von Or. med. Otto Stoll in seinem be⸗ 
kannten Buche „Suggestion und Hypnotismus in der 
Völkerpsychologie“, Leipzig, Veit u. Co. 1904, S. 348. 
Hier berichtet Stoll über die noch heute in Harrar in 
Abessinien in Afrika gebräuchliche „Lebascha“ folgendes: 
Wird man bestohlen,“ so zeigt man den Fall bei der 
Polizei an. Im Namen des Königs kommen zwei Männer 
und ein Knabe und schlafen da während der Nacht. Der 
Knabe leert einen Handbecher, wird verzückt, läuft fort, 
geht in die Häuser hinein und um die Häuser herum, und 
der erste, den er schlägt, ist der Dieb. Es ist merkwürdig, 
daß auf diese Weise oft der Schuldige gefunden wird, 
Eine weitere eingehende Beschreibung der „Lebascha“ 
findet sich übrigens im „Berliner Tageblatt vom 7. No— 
vember 1884, aus der Feder des hochangesehenen und 
wissenschaftlich einwandfreien Afrikareisenden Dr. Anton 
Steckar unter der (offenbar nicht zutreffenden) Uber—⸗ 
schrift: „Das Gedankenlesen im dunklen Kontinent“. 
Wir können den sehr langen Bericht hier nicht abdrucken; 
er bestätigt aber aus ganz anderer, unabhängiger wissen⸗ 
schaftlicher Quelle bis ins einzelne alles das, was von 
Dr. Stoll über „Lebascha“ gesagt worden ist. Zeuge war 
in den hier aus Abessinien beschriebenen Fällen der da— 
malige König von Schoa späterer Kaiser von Abessinien, 
Menelik, der mit Or. Steckar gut bekannt war. Menelik 
hatte einen Beamten, „der die Fähigkeit besitzen sollte, 
mit Leichtigkeit Diebe herauszufinden und deshalb auch 
den offiziellen Titel Liewascha, das heißt Diebesfänger“, 
trug. Als ein Diebstahl bekannt geworden war, zog der 
Liewascha einen Gallaknaben hinzu, gab diesem Milch zu 
trinken, in die ein schwarzes und ein zinnoberrotes Pulver 
geschüttet war. „Dann wurde das eine Ende der Leibbinde
	        
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