Full text: Polizei-Humoresken [35/36]

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beschäftigtes Abwaschmädchen, das ebenfalls zu dem diebischen 
Diener Franz Laufer Beziehungen unterhalten hatte, das aber 
wegen einer späteren Liebschaft mit der Kammerzofe von dem 
Manne im Stich gelassen wurde, hatte, von Eifersucht ge— 
trieben, den Verdacht gegen den Geliebten der Zofe gelentt. 
Polizeiagent Werderitsch, der gerade damals beim Kom— 
missariat Dienst versah und eben darüber nachgedacht hatte, 
wie er sich vom nächsten Sonntagsdienst befreien könnte, nahm 
ihre Mitteilungen, die den Diener verdächtigten, sehr ungnädig 
entgegen, da er befürchtete, daß ihm daraus Mühe und Arbeit 
erwachsen könnte. Aber die von Eifersucht Getriebene ließ 
nicht locker Sie erzählte, daß Franz Laufer bereits als Diener 
der Gräfin Johanna Mier Diebstähle begangen habe und daß sie 
ihn am Abend der Tat im Botschaftsgebäude im Zimmer der Zofe 
Bannert gesehen habe, daß also nur er der Täter sein könne. 
„Einen Verdacht kann man bald haben, er muß aber bewiesen 
werden!“ gab damals Werderitsch zur Antwort, als er die amt— 
liche Entgegennahme der Mitteilung ablehnte. Das Abwasch— 
maͤdchen war aber ein zweites und auch ein drittes Mal bei 
ihm erschienen, und als ihm die Anzeigerin schließlich sagte, daß 
er doch nichts andres zu machen brauche, als in den Unter— 
standsort des Täters zu gehen, dessen Adresse sie ihm bekannt— 
gab, so daß der Agent selbst der Mühe des Nachschlagens 
enthoben war, entschloß sich Werderitsch, die Amtshandlung zu 
übernehmen. „Nur um von dem verrückten Frauenzimmer 
endlich einmal Ruhe zu haben,“ sagte er damals zu sich selbst. 
Er mußte ihr noch schwören, ja nie zu verraten, daß sie die 
Anzeigerin gewesen sei. Diesen Schwur hat Werderitsch getreu 
gehalten, nachdem er sich durch die Ermittlung des Diebes einen 
so großen Exrfolg geschaffen hatte, den größten, aber auch den 
einzigen Erfolg waährend seiner Dienstzeit. Erst Jahre nachher 
kam es heraus, wie sich die Sache wirklich verhielt, als das 
ehemalige Abwaschmädchen, das mittlerweile einem Wachmann 
sein Herz geschenkt hatte, diesem während, einer Schäferstunde 
erzählte, in welch hervorragender Weise sie im geheimen bei 
der Lösung einer großen Kriminalaffäre mitgewirkt. 
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