Volltext: Das Geheimnis der Lebensfreude [404/406]

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Gewalt einer Idee. Sondern wir müssen seiner‘ selbst 
habhaft werden. Das ist aber nur möglich durch leben. 
„Gott“ ist das in allem Waltende. Er tritt in allen. Er- 
scheinungen und Vorgängen, in allen Ansprüchen und 
Aufgaben, Begegnungen und Zufällen an uns heran 
and sucht uns darin zu ergreifen. Lassen wir uns 
alles ganz unbefangen zu einem ergreifenden Erlebnis 
unsrer Seele werden, indem wir uns positiv dazu 
stellen und freudig darauf eingehen, so gewinnen Wir 
eine unbewußte Fühlung mit „Gott“ und lassen ihn, 
wenn wir dann‘ aus unserm ursprünglichen Empfinden 
leben, in uns bestimmend-und schöpferisch wirken. Erst 
auf Grund dieses Geschehens kommt uns allmählich 
zum Bewußtsein, was uns geschah, und die göttliche 
Tiefe der Wirklichkeit leuchtet dann aus unsern Kr- 
lebnissen und offenbart sich auf Grund unsrer Er- 
fahrungen jenseits aller Begriffe. 
Ebenso kommen wir nicht durch Selbsterkenntnis 
zur Klarheit über uns selbst und werden nicht durch 
Beschäftigung mit uns Selbst gebildet. Das sind Irr- 
ümer und Irrwege des Intellektualismus. Nur dadurch, 
daß es bei. geeignetem Leben unwillkürlich zu ‚echten 
L‚ebensäußerungen unsers Selbst kommt, werden wir 
ansrer. inne, und nur durch schöpferische Entfaltung 
ınsers Wesens durch leben werden wir das reine Ge- 
bilde unsers Selbst... 
In dieser Weise ist es gemeint, wenn ich sage: 
Nur durch eine neue Art Leben‘ kommen wir aus dem 
Intellektualismus heraus. Anders bleiben wir ihm trotz 
aller Wandlungen in unserm Bewußtsein unentrinnbar 
verhaftet.
	        
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