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Gewalt einer Idee. Sondern wir müssen seiner‘ selbst
habhaft werden. Das ist aber nur möglich durch leben.
„Gott“ ist das in allem Waltende. Er tritt in allen. Er-
scheinungen und Vorgängen, in allen Ansprüchen und
Aufgaben, Begegnungen und Zufällen an uns heran
and sucht uns darin zu ergreifen. Lassen wir uns
alles ganz unbefangen zu einem ergreifenden Erlebnis
unsrer Seele werden, indem wir uns positiv dazu
stellen und freudig darauf eingehen, so gewinnen Wir
eine unbewußte Fühlung mit „Gott“ und lassen ihn,
wenn wir dann‘ aus unserm ursprünglichen Empfinden
leben, in uns bestimmend-und schöpferisch wirken. Erst
auf Grund dieses Geschehens kommt uns allmählich
zum Bewußtsein, was uns geschah, und die göttliche
Tiefe der Wirklichkeit leuchtet dann aus unsern Kr-
lebnissen und offenbart sich auf Grund unsrer Er-
fahrungen jenseits aller Begriffe.
Ebenso kommen wir nicht durch Selbsterkenntnis
zur Klarheit über uns selbst und werden nicht durch
Beschäftigung mit uns Selbst gebildet. Das sind Irr-
ümer und Irrwege des Intellektualismus. Nur dadurch,
daß es bei. geeignetem Leben unwillkürlich zu ‚echten
L‚ebensäußerungen unsers Selbst kommt, werden wir
ansrer. inne, und nur durch schöpferische Entfaltung
ınsers Wesens durch leben werden wir das reine Ge-
bilde unsers Selbst...
In dieser Weise ist es gemeint, wenn ich sage:
Nur durch eine neue Art Leben‘ kommen wir aus dem
Intellektualismus heraus. Anders bleiben wir ihm trotz
aller Wandlungen in unserm Bewußtsein unentrinnbar
verhaftet.