Full text: Das Geheimnis der Lebensfreude [404/406]

Die Kunst des Möglichen. 
Ein Mensch kann sich nichts nehmen, es werde 
ihm denn gegeben vom Himmel.:Dieses Wort wird uns 
im. Johannesevangelium. (3, 27) als ein Ausspruch 
Johannes des Täufers überliefert, dieser eigentümlichen 
Gestalt; die der Erscheinung Jesu vorausging, um 
dann, als er auf ihn vorbereitet. und ihn förmlich in 
seinen‘. Beruf eingeführt hatte, wie der Morgenstern 
vor dem Aufgang der Sonne zu verschwinden. | 
In diesem einfachen unbedenklichen Zurücktreten 
vor dem Größeren liegt etwas Ergreifendes. Aber mich 
ergreift nicht die Tragik des Schicksals, zurücktreten 
zu müssen, die eine egoistisch und subjektivistisch be- 
schränkte Jämmerlichkeit darin findet, sondern ‘die 
menschliche Größe, die sich darin: offenbart: die über- 
wältigende.-Sachlichkeit, Klarheit, Unbefangenheit und 
Überlegenheit... Diese Größe des Menschen überragt 
meines Erachtens bei weitem seine Größe als Prophet. 
Namentlich auf dem Hintergrund: der. allgemeinen 
Erscheinung, .daß sonst gewöhnlich in der Geschichte 
große Aufgaben menschlich kleine Vertreter fanden, 
und nur zu oft der: Vorstoß der Wahrheit und der Fort- 
schritt der Entwicklung von der Erbärmlichkeit ihrer 
Träger aufgehalten, ‚verdorben. oder verschlungen 
wurde, die nicht zurücktreten könnten, wenn ihre Auf- 
gabe erfüllt war, sondern sich gedrungen fühlten, sie 
weiter zu betreiben — auf diesem Hintergrunde er- 
scheint‘ uns die Haltung des Johannes ganz außer- 
ordentlich. Sn 
Sie beruhte grad und fest in dem Bewußtsein: ein 
Mensch kann sich nichts nehmen, und in der konkreten 
Folgerung: Er. muß wachsen, ich aber.muß abnehmen. 
Wie einfach! Und doch wie ‚erstaunlich, wenn man 
damit vergleicht, was für Verirrungen und Verwirrun;- 
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