Volltext: Hop-frog [503/504]

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Aber sie, wegen ihrer Grazie und auserlesenen Schon- 
heit (obwohl eine Zwergin), war allgemein bewundert 
und verzirtelt; so besaß sie viel Einfluß; und sie ver- 
zäumte nie, ihn zu verwenden, wann immer sie konnte, 
zugunsten Hoppfroschs. 
Bei irgendeinem großen Staatsanlaß — ich habe ver- 
gessen, bei welchem — beschloß der König, ein Masken- 
fest zu geben*), und wenn immer eine Maskerade oder 
etwas in der Art bei unserem Hofe vorkam, waren 
beider Talente, Hoppfroschs und Trippettas, sicher, zum 
Spiele gerufen zu werden. 
Höppfrosch insbesondere war so erfinderisch in der 
Ausarbeitung: von Aufzügen, im Vorschlagen : unge- 
wöhnlicher Charaktermasken und Entwerfen der 
Kostüme für Maskenbälle, daß nichts gemacht werden 
konnte, so schien es, ohne seine Mitwirkung. 
Der für das Fest bestimmte Abend war gekommen. 
Ein. prächtiger Saal wurde unter Trippettas Augen 
eingerichtet. mit jeder Art Erfindung, welche möglicher- 
weise einer Maskerade Glanz geben konnten. Der ganze 
Hof war in einem Fieber der Erwartung. - | 
Was Kostiime und Charaktermasken betrifft, möchte 
man wohl annehmen, daß jedermann zu einem ‚Ent- 
schluß in diesem Punkte gekommen war. Viele hatten 
ihre Wahl eine Woche oder sogar einen Monat vorher 
getroffen**) (was für Rollen sie übernehmen würden), 
und wirklich, es war nirgends eine Spur von Un- 
entschiedenheit, ausgenommen in dem Falle des Königs 
nnd seiner sieben Minister. 
Warum diese. zögerten, könnte ich: nie sagen, außer 
sie taten es, um einen Spall zu machen***). Wahrschein- 
licher fanden sie es schwer, ihrer Beleibtheit wegen 
eine Meinung zu finden. Auf alle Fille verflog die 
Zeit und als letzte Zuflucht schickten sie nach Trip- 
petta und Hoppfrosch. ~~ 
*) ‚Wörtlich „haben“. 20 | 
#*) Wortlich „hatten ihre Meinung gebildet“. 
***) In der Art eines Spaßes. ' 
Hoppirosch. - 
nn 
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