Volltext: Die Religion im Weltkrieg

Vorwort 
3n der großen Bibliothek, die über den Weltkrieg während der 
letzten beiden Zähren entstanden ist, dürfte wohl dieser schmale Band 
über die Religion im Kriege auch noch Platz haben. Ungefähr 
iöo Kriegsbücher, abgesehen von den Generalstabswerken und den 
Regimentsgeschichten, sind mir bekannt. Dieses Buch will aber nicht 
das 161. sein, das auf Grund von Auszeichnungen oder aus der Rück¬ 
erinnerung heraus eigene Schicksale schildert. Tagebücher sind natur¬ 
gemäß niemals objektiv und können in der Enge des Frontlebens 
und der Plötzlichkeit und Heftigkeit der Fronterlebnisse unmöglich 
lückenlos sein. Rückerinnerung aber wird notwendig täuschen; denn 
kein Gedächtnis ist gegenüber persönlichen Erlebnissen unbestechlich. 
Zudem: kann überhaupt das Schicksal eines einzelnen aus diesem 
Kriege seltsam, einzigartig oder aber typisch genug sein, um ein Recht 
aus das Dhr der Öffentlichkeit zu haben? 
Die vorliegende Arbeit hat vielmehr psychologische Absichten. Sie 
möchte einen Beitrag zur Religionspsychologie der Kriegsreligion lie¬ 
fern. Richt ein die Einzelerscheinungen ordnendes und erklärendes, im 
Umfang abschließendes Werk; ein solches läßt sich heute noch kaum schrei¬ 
ben. Aber immerhin glaubt der Verfasser einiges Wesentliche, minde¬ 
stens einiges Wichtige über die Stellung und Bedeutung der Religion 
im Seelenleben des Frontsoldaten sagen zu können. Aus der Tatsache, 
daß er selbst als Feldpater den ganzen Krieg mitgemacht hat, myge man 
aber nicht auf apologetische Absichten zugunsten von Religion und 
Kirche oder gar der Feldgeistlichkeit schließen. Solche liegen ihm ferne.
	        
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