Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Dritter Band. (3 / 1804)

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In den Waͤldern waͤchst dieses Staͤndchen nur gegen dritthalb Schube hoch, und hat hier⸗ 
zu bis 4 Jahre noͤthig; in den Gaͤrten erreicht er aber eine ansehnlichere Hoͤhe von 5 bis 6 
Schuhe, und macht wenn es sehr alt ist, zuweilen einen Stamm der Zoll im Durchmesser be— 
traͤgt, sodann zu solchen Wuchs auch mehrere Jahre beduͤrftig hat. Die Anpflanzung, Pflege 
Verwendung, und der Nutzen, ist mit der ersten Art. gleiih. 
Diese Pflanze ist in der Oekonomie denen Zuͤgen äusserst schaͤdlich. Sie hat einen Geruch 
wie Hollunder, und die Blaͤtter haben einen austrokneten, bittern, scharfen, und ekelhaften 
Geschmak. Denen Thieren, die sie fressen, macht sie die Milch merklich bitter. Die Faͤrber 
gebrauchen es, sie mag frisch oder getroknet seyn, gelb und gruͤn damit u Faͤrben, vorzuͤglich 
auf Wolle, und groͤbere Tuͤcher; mit Harn und Ppttasche giebt sie eine bestandige pometanzen⸗ 
gelbe Farbe, doch hat man viel davon noͤthig. Wenn man sie mit Kalchwasser, nachdem man 
es mit Kreude zerstossen hat, und wieder mit Alaun kocht, so erhaͤlt man eine bochgelbe Farbe. 
Anmerkung zu den Buchstaben. 
1. Ein Aestchen mit Blumentragenden Zweigen, und vollkommenen Blaͤttern. 
o. Die Hüuͤlsenfrucht oder Schoͤttchen. 
c. Ein Saamenkorn. 
Aus dem Garten der verwittibten Frauen Fuͤrstin Kart von Liechtenstein in der Raabengasse zu Wien 
abgebildet. 
) 
Tab. 2823. 
GENISTA SIBIRICA,. 
Der sibirische Ginster. 
IFGENFEVXDE SIBMÆRIX. 
Saui ist das Vaterland, alwo dieser Strauch wild wachsend angetrofen wird. 
Vron den vorernannten Arten unterscheidet er sich durch die runden Zweige, an Blaͤttern, 
Bluͤthen, und an der Huͤlsenfrucht. . J 
Der holzige Stengel stehet aufrecht, ist rund, und mit einer braungraͤulichten Rinde um— 
geben. Die juͤngeren Zweige sind auch rund, duͤnn, schwach, am untersten Theile braͤunlichtroth 
gefaäͤrbet, und etwas gekruͤmmet, nach oben zu glatt, blaßgruͤn, und stehen aufgerichtet 
Die Blaͤtter sind schmal, lanzenfoͤrmig/ zugespitzt, vollkommen ganz, glatt, kurz gestielt, 
auf der Oberflaͤche dunkelgruͤn, unten heller an Farbe, und stehen unordentlich, wechselweise an 
den Zweigen. B 
Aus den Blattwinkeln der Zweige entspruͤngen kleine, schwache Blumenstengel. Die Blumen 
sind gelbh, kommen im Juny und July gegen dem Gipfel der Zweige in lockern Aehren herbor, und 
stehen einzeln auf kürzen Stielchen an dem Blumen stengel. Die Fabne ist eyrund., laͤnglicht, 
aufrecht, von den Fluͤgeln, und Schifchen entfernet, und sind alle von gleicher Länge. Die 
Blumenkelche sind gelblichtgruͤn, roͤhrig, fuͤnfzaͤhrig, und borstenartig. 
aͤnglicht, schmal, und slach sind die Huͤlsensruͤchte. Siewerden im September und Okto— 
ber reif, sodann roͤthlichtbraun, und die hierinen befindliche niernförmige Saamenkoͤrner hellbrauem— 
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