Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Zweyter Band. (2 / 1792)

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Es ist ein zimlich großer starker Baum, deren Aeste sich auf allen Seiten ausbreiten, und 
dessen Stamm mit einer dichten braunen Rinde umgeben ist. Die jungen Zweige aber sind mit einer 
draͤunlichrothen und gelb puncktirten Schaale bekleidet. Sein Holz ist braͤunlichweiß , zimlich hart, 
und kaum weicher als Eichenholz. 
Die Blaͤtter sind sehr lang, lanzenfoͤrmig, scharf zugespizt, tief saͤgenartig / und spizig gezahnt, 
auf der übern Flaͤche glatt, hellgruͤn, unten blaßer an Farbe mit erhobenen Neroen durchzogen, 
rauch anzufuͤllen, und stehen an ihren Zweigen wechselweise auf Zoll langen blaßroͤthlichen Stielen⸗ 
Die jungen Blaͤtter sind auf der obern Seite dunkelgruͤn⸗ und glaͤnzend, auf der untern aber don 
weißlichter Farbe bemahlt. IJ pi 
Die maͤnn und weibliche Blumen befinden sich an einem Zweige / kommen im Julius aus den 
Winkeln der Blaͤtter hervor, und haben einen sehr unangenebmen Geruch. Die maͤnnlichen Kaͤtz⸗ 
chen sind oͤfters laͤnger als die Blaͤtter, fadenfoͤrmig, knotig, haben keine Blumenkrone, sondern 
aur einen sehr kleinen glockenfoͤrmigen in . Stuͤcke zerspaltenen gruͤnlichen Kelch' mit 12, auch oͤfters 
mehrere Staubfaͤden, worauf gelbe Koͤlbchen sizen / und wechselweise dicht aneinander der Laͤnge 
hin an den fadenfoͤrmigen Stiele stehen. Die weiblichen Blümen kommen an der Basis des naͤm⸗ 
lichen Kaͤzchens: Dieselbe umgiebt ein gemeinschaftlicher bielfach getheilter schuppenweise uͤbereinan⸗ 
der liegender stachlichter gruͤner Kelch, und besteben aus einen rundlich zugespizten Eigen, aus 
einen eigenen kleinen viermahl getheilten Kelche , und z. doppelte Griffeln. enn ntn 
Seine Fruͤchte sind mit einer braͤunlichgruͤnnen Schaale uͤb erzogen, welche: wie Leder aussiehet 
und rund umher mit Stacheln bewaffnet ist. Sie dinen sich an zpder a Orten, sind inwendig so 
linde wie Seide, und beschliessen 1. 2. bis z Kastanien, die auf einer Seite platt, auf der andern 
erhoben , etwas dreyeclig, eyfoͤrmig, und zugesgizt ; welche wieder mit einer andernetwas starken, 
glaͤnzenden glatten, und braumnen Schaale undnach dieser. mit einen zarten etwas rauhen 
und rothen Haͤutlein, unter dei endlich der weiße Kern, oder die Kastanie selbst sitzet / umgeben 
sind, Ihre Reifwerdung ist gegen Ende Okttoberßssgs. WN 
Dieser Baum der zimlich rasch waͤchst, erreicht binnen a2. FJahren 'eine Hoͤhe von 1. Schuhe— 
chet vorgůglich einen fetten weder zu starten noch zu duͤrren. uͤnd nicht alnutrodenen sändigen 
tüͤhlen Grund und bedarf kemmer dungung ats Vlãtter / die man auf den Boden berfaulen läs 
Nach der berschiedenen Abbficht, die man damtt dat / mug man ihn auch auf berschiedene Art 
pflanzen: Will man schoͤne lange gerade Staͤmme, und gutes gesundes Holz haben, so muß man 
hn aus den Saamen oder Kastanien ziehen; man nimmt dazu entweder solche, die man aus an— 
n bertdmtsn asndern deingt. eder hiche vse in unnseen Gedenden gewäthti; ann !nelche man im 
Sande aufbehalten, und von denen jenigen abgesondert hat / welche auf dem Wasser schwimmienz 
stekt sie mit Anfang des Februars / oder zu Ende des Jenners in frisches ungedunktes Erdreich/ macht 
aber zuvor in dieses mit einer Kelle 4zolle tiefe Furchen 6. Zolle weit von einander, sezt die Kasta, 
nien 4. Zolle weit von einander so darein, das ihr Aug oben zu stehen kommt, bedeckt sie vermittelst 
einez Rechens wieder mit Erde⸗ hackt ¶ die Erde macht in einem Bette 6. solcher 
Reihen, und zwischen denen Betten 2Schuhe breite Wege; im April, wann die Pflanzen aufge—⸗ 
hen, muß man sie sleitig jaͤten, besonders so ange sie noch jung sind ; nach æ. Jahren verpflanzt 
man sie im Oltober / beßer aber zu Ende des Februars in z. Schuhe weite Reihen einen Schuhe 
bon einander / muß aber bey denn Ausnehmen derselbigen seht vorsichtig seyn/ sie lange ausser der 
Erde lassen/ und die Spieswurzel ncht zu Kuͤrz ahschneiden; in der Baumschulle bleibensie z. oder 
x Jahre hwo man sie sorasaig atet, die Seiteniste dinweg n mnt / im druͤdüng den Boden
	        
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