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AMVGDALUVSPUVMILA.
Der Zwergpfersichstrauch.
LE PERCHER DAFRIOVPE A DOVBIE FILEVBR.
Sim Vaterland ist Afrika. VVVVVVVVVVV IJ
Merklich unterscheidet sich dieser Strauch von den uͤbrigen Arten durch die Blaͤtter und
Sein Stamm hat eine schwarzbraune, seine Zweige aber eine glatte etwas lichtere Rinde,
die jungen Triebe sind gegen die Sonne oder oben roͤthlicht, an der andern Seite grunng.
Die Blaͤtter sind lanzenfoͤrmig, adericht, gerunzelt, dunn und saͤgenartig eingeschnitten,
auf der obern Flaͤche etwas dunkel, auf der untern aber hellgruͤn und stehen auf kurzen duͤnnen
Stielen buschenartig beysammen, die Blaͤtteransaͤtze sind gleichbreit und zerschlissn.
Seine weiß und roth gefaͤrbten Blumen erscheinen im May, und zeigen sich wechselweise
zu zwey und zwey, eine fruͤher, die andere spaͤter aus ein von vielen theils kleinern, theils
gröͤssern Blaͤtterbehaͤltnissen, jede Blume fuͤr sich auf einem langen duͤnnen Stiele. Zwischen den
Blumenblaͤttern kommt in der Mitte ein dreyspaltiger Griffel hervor, welcher in dem Kelche mit
den Blumenblaͤttern eingeschlossen ist; der Kelch ist einblaͤtterig, und in fuͤnf Ausschnitte getheilt,
seine Blumen haben keine Staubfaͤden, daher er auch unfruchtbar isst.
Der ganze Strauch wird vier bis fuͤnf Fuß hoch, zu welcher Hoͤhe er auch acht bis zehn
Jahre noͤthig ccc.
Seine Lage muß geschuͤtzt, sein Boden kuͤhl seyn, und dennoch vertraͤgt er unsern Winter
im Alter ser harrrr.. J
Die Vermehrung findet durchs Ablegen der Zweige oder durchs Einimpfen auf bittere
Mandelstaͤmmchen am ersten stat eeee
Seitdem dieser Strauch aus Afrika zu uns kam, ist der May in unsern neu angelegten,
und geschmackvollen Gaͤrten, wo dieser Strauch niedlich verwendet wird, weit schoͤner als bevor;
durch ihn erhielten unsere Gaͤrten einen neuen Glanz, den sie vorher nie kannten; fast uͤberall hin⸗
terlaͤßt er Spuren der Freude und des Vergnuͤgens, eben sowohl laͤßt er sich zur fruͤheren Bluͤh—
tezeit in Treibhaus fuͤr Blumenfreunde bey rauher Winterszeit zwingen ohne die mindeste Gefahr,
nur wenigst von seiner natuͤrlichen Schoͤnheit zu verlieren.
Anmerkung der Buchstaben.
a. Der Zweig mit der Bluͤhte und jungen Blaͤttern.
b. Das vollkommen ausgewachsene Blatt.
* Dieser Strauch ist aus den Sr. Hochgraͤfl. Gnaden Hrn. von Traun gehoͤrigen Gatten in der Rabengasse zu
Wien nach der Natur gezeichnet und gemalen, von dasigem Hrn. Gaͤrtner Woitscheck, Lage und Standort
nach, gehoͤrig verpflanzet worden.
ab.