TAB. II.
ACER CAMPESTTRE.
Der kleine Feldahorn.
PETIT ERABLB DBS — 00 CAMPAGVE.
E. wird auch gemeiner deutscher Ahorn, Maßholder, Wasseralben, Meßeller, Rappelthein, Was—⸗
serhuͤsse, Weißeper, Milchahorn, Eplern, Appeldoͤren, Widnebern, Weißloͤber, Weißbaum, Binn—
baum, Binnenbaum, Maaß⸗Meß⸗Mesch oder Maveller, Maßerle, Maßlieben, Schwepstockholz, Ana⸗
gerl, und Erle genennet. *
In den nordischen Reichen, allwo sein Vaterland ist, waͤchst er wild, auch in den mittaͤgigen
Theilen von Europa, und in ganz Deutschland. Er wird 18 bis 20 Fuß hoch.
Er ist vielmehr eine Staude: Der Stamm hat eine rauhe und mit Rissen versehene braune
Rinde. Das Holz ist weiß und zͤͤͤͤe. IJ
Er unterscheidet sich durch die Rinde, Blaͤtter, Bluͤhten und kleine Knospen an denen
blaͤtterlosen Zweigfe.
Die Blaͤtter, welche in suͤnf ausgeschnittene Lappen getheilet, sind klein, hart, stumpf, und
rundlicht ausgezakt, oben dunkelgruͤn, und auf der unteren Flaͤche mehr hellgruͤner Farbe, sitzen
auf langen, roͤthlichten Stielen, wodurch sich selber kennbar macht. —
Die kleinen, gelbgruͤnlichten Blumen erscheinen mit dem Ausbruche des Laubs zu Ende
Aprils und Anfangs May, stehen in kleinen Buͤscheln auf kurzen gruͤnen Stielen. Er bluͤhet un—
ter den Ahornen zuletzt in den Waldungen. J
Seine Frucht, welche auf beyden Seiten gerad ausgebreitet, und nicht wie bey andern Ahor—
nen aufrecht stehet, wird im Herbstmonath reif, und braunlicht: In dieser stecket ein Saame, so
an der Farbe rothbraun sst.
Er fordert gleiche Pflanz⸗ und Wartung, wie der gemeine weiße Ahorn; und braucht zu sei⸗
nen langsamen Wachsthum 12 bis 15 Jaheee.
Dieser Ahorn gehoͤrt unter die Heckenstauden, doch pfleget er in dunklen feuchten Laubhoͤl—
zern, und in guten lockeren Boden auch wohl zu einen Baum, aber nicht schnell aufzuwachsen, die
Uiberschwemmungen gut auszuhalten, und sich im Unterholze vorzuͤglich zu vernmehren.
*52 Ausserdem schickt sich dieses Baumgewaͤchse vortreflich zu Spalierwaͤnden; oder die leere
Stellen damit anzupflanzen, wo jedes andere Buschwerk verdirbt.. —75.
. Das Holz gehoͤrt unter die gute Nutz-⸗auch Schirrholzarten bey der Haus ⸗ und Landwirthschaft,.
Es ist mehrentheils schoͤn gewaͤssert, und man pflegt sich der schoͤn geflammten Wurzeln gern zum
Auslegen allerley Kaͤsten, Dosen, Schaͤftungen, zu Pistolen und Flinten, guter Tobakspufferkoͤpfe
und anderer Kleinigkeiten zu bedienen.
Das Laub giebt eine Milch von sich, wie die jungen Sprossen, und ist zur Fuͤtterung des
Viehes, wie auch zum Duͤnger und Einstreuen vortheilhagft. αα α—
Die Rinde ist in der Arzney anziehend, und koͤnnte in solchen Faͤllen verordnet werden,
wo dergleichen Mittel noͤthig sind.
Anmerkung der Buchstaben.
a. Der Zweig mit der Bluͤhte, und jungen Blaͤttern.
b. Die vollkommen ausgewachsenen Blaͤtter am Zweige.
c. Die Frucht oder Schotte.
d. Der Saame.