Volltext: Aus der Vergangenheit der Pfarre Putzleinsdorf im Mühlviertel

56 
kleine, vielfarbige Christusstatue. — 
Außer den angeführten Statuen auf den 
Altären und an der Kanzel sind noch 
4 an den Wänden (Pilastern) zu er¬ 
wähnen, vorne St. Franz Xaver und 
Aloisius, rückwärts St. Florian und 
Leonhard. Von der Mitte des großen 
Triumphbogens, der das Presbyterium 
vom Schiffe scheidet, hängt ein großes 
Kruzifix herab, dessen letzte Erneuerung 
aber zu wünschen übrig läßt. Sehr schöne 
Schnitzwerke im Rokokostil sind die Bil- 
derrahmen der 14 Kreuzwegstationen. 
Die Ausmalung der Kirche, die erst 
unter Hanrieder erfolgte, verdient be¬ 
rechtigtes Lob, zumal die Deckengemälde. 
Nur die grüne Marmorierung der Fen¬ 
sterlaibungen befriedigt wenig, sie läßt 
einen Marmor nur schwer ahnen. 
 
Westlich von der Vorhalle der mitt¬ 
leren Kirchentür befindet sich der Oel¬ 
berg er ist einfach, aber würdig und 
eindrucksvoll. 
An den Wänden der Kirche befin¬ 
den sich Grabplatten. Außen neben dem 
Missionskreuz erinnert eine Marmor- 
platte, 70x50 Zentimeter groß, an den 
H. H. Dechant Matthias Berger, ge¬ 
storben am 23. August 1909 in Putzleins- 
dorf. Daneben an der Ostwand der Sa- 
kristei bewahrt eine fast ebenso große 
Marmorplatte das Gedächtnis eines an- 
deren hochgestellten Putzeinsdorfers, 
nämlich des H. Karl Peyrer, Ritter von 
Heimstätt, k. k. Ministerialrat im Acker¬ 
bauministerium in Wien, dort auch am 
11. April 1883 gestorben im Alter von 
64 Jahren. Er ist der Schöpfer des Ge¬ 
setzes über die Grundzusammenlegung. 
— An der Westseite der Oelbergkapelle 
sinden wir die Epitaphien des 1763 ver¬ 
storbenen Ratsbürgers und Handelsman- 
nes JoH. Sebastian Pracher und seiner 
Frau Anna Maria (+ 1762) (Größe 
61 x 43); das des Ignaz Schramel 
(+ 1836) und seiner Frau Theresia, ge- 
borner Löffler von Wegscheid (+ 1810), 
(Größe 123x59); endlich das des Jo¬ 
hann Kraftl, freiresignierten Marktrich¬ 
ters (+ 1769), und seiner Frau Maria 
Regina (+ 1770) und seiner (+ Ju- 
liana (+ 1746). — An der Südwand der 
Kirche neben dem Choraufgange lesen 
wir auf einer Marmortafel (61x34): An¬ 
ton Pracher, Marktrichter und Handels¬ 
mann, f (+ 
Im Innern der Kirche verdient vor 
allem der 95 Zentimeter hohe und 46 
Zentimeter breite Grabstein neben dem 
Schutzengelaltar Beachtung, weil die In¬ 
schrift lateinisch abgefaßt ist und dar¬ 
unter auch noch lateinische Verse ste¬ 
hen. Der Text selbst und eine freie 
Uebersetzung lauten: 
Piis cineribus 
Joannis Perger 
civis ac pistoris huiatis 
aetatis 82 ann. 
mortui die 24. Feb. 1784 
dicat 
Filius Josephus Perger 
Caes Reg. Medicus campestris 
ac. Phisicus. 
Accipe chare parens filii monumenta 
doloris 
Extremumque tibi sit pietatis opus. 
Ossa quieta precor tuto requiescite in 
urna 
Ac sit humus cineri non onerosa tuo. 
Et tu qui transis quiescentis ossa viator 
Die pro defuneto pater et ave Deo. 
(Uebersetzt: 
Zur frommen Erinnerung 
an Johann Berger 
Bürger und Bäcker allhier 
82 Jahre alt 
gestorben am 24. Febr. 1784 
(Uebersetzt: von 
dem Sohne Josef Perger, 
der kais. Majestät Felda zt und Physikus. 
Nimm hin, teurer Vater, den 
Schmerzensausdruck des Sohnes und sein 
letztes Liebeswerk. Deine Gebeine mö¬ 
gen, das bitte ich, friedlich im Grabe 
ruhen und die Erde deiner Asche leicht 
sein. Und du, o Wanderer, der du 
bei den Gebeinen des Entschlafenen vor¬ 
übergehst, sprich für den Verstorbenen 
ein Vater unser und Ave Maria). 
Neben dem Marienaltar bewahren 
2 kleine Inschriften das Andenken an 
die beiden Pfarrvikare Blasius Hackhel 
(+ 1692) und Ignaz Josef Ruckerbauer 
(+ 1762). Lurch das Postament der 
neuen Herz-Jesustatue etwas verdeckt ist 
das Epitaphium des ehemaligen Rats¬ 
bürgers Joh. Oberngrueber (+ 1753) und 
seiner Ehewirtin Johanna (+ 1754). 
 
c) Maria Bründl. 
Außer der Pfarrkirche im Orte selbst 
besitzt Putzleinsdorf auch eine Filial¬ 
kirche in dem etwa 15 Minuten entfern¬ 
ten Maria Bründl. Ueber die Entste¬ 
hung und Geschichte dieser Gnadenstätte 
unserer lieben Frau sammelte der ehe¬ 
malige Messeleser von Putzleinsdorf, 
Herr Franz Oeppinger, in den Jahren 
1871-1877 alles Erreichbare (die Hand-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.