welche vor der Reformation als selbständige Pfarre bestand, neu
errichtet und der Schulsprengel bestand schon damals aus den
Ortschaften Bach, Bodendorf, Breitenbruck, Etsdorf, Katsdoif,
Niedertal, Übertal, Ruhstetten und Standorf
Die Schule war einklassig bis 1863, dann zweiklassig und
wurde 1894 zu einer dreiklassigen erweitert.
Es befinden sich im Schulsprengel: Pfarramt, Gemeindeamt,
Postamt und Schulleitung.
Das Rekonvaleszentenheim, verbunden mit einer Kaltwasser¬
heilanstalt ist zu erwähnen.
Ein Kilometer nördlich von Katsdorf liegt das Schloß
Breitenbruck; teilweise abgetragen; es wird gegenwärtig von zwei
Bauern bewohnt. Ehemals war es das Stammhaus der Breiten-
brucker (1441). Als letzte Besitzer scheinen auf die Pfeffer von
Regenheim.
Zu Potendorf stand ebenfalls ein abgetragenes Schloß, Spuren
sind noch vorhanden; ein stattlicher Meierhof ist noch im vollen
Betriebe, während man von dem ursprünglichen Schlosse nur wenige
Fragmente bemerkt. Es war 1180 Sitz der Potendorfer.
(Lambrecht. Matrikel).
Hart an der Grenze des Schulsprengeis, ungefähr drei Kilo¬
meter vom Schulorte im Norden, befinden sich in einer Schlucht tief
in den Berg dringende Höhlen. Diese Höhlen, sogenannte Erdställe,
die unstreitig bei Türkengefahr und Hussiten-Einfällen den Be¬
wohnern als sichere Zufluchtsstätten gedient haben, heißen hier im
Dialekt „Flöhlucken«, wahrscheinlich vom Worte „fliehen", bei heran¬
nahender Feindesgefahr.
Diese für den Forscher höchst interessanten Zufluchtsstätten,
£* Erdställe, wurden 1881 von Dr. Gottfried Balka, gegenwärtig k. k.
Landesgerichtsrat in Radstadt, in den Mitteilungen der anthropolo¬
gischen Gesellschaft in Wien näher beschrieben.
Diese uralten Erdställe hatten unzweifelhaft Menschen zum
Aufenthalte gedient; ja waren nicht nur geeignet zu menschlichen
Wohnungen, sondern auch geeignet zur Verteidigung und man
sieht derzeit noch Spuren, weiche schließen lassen, daß die Eingänge
mit Balken zu verrammeln waren.