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Preußen und Rußland ausgeführt werden. Sitz der Kardengenossen¬
schaft gegenwärtig in Lungitz.
An Mineralien findet man Gneis und Granit. Der Granit
wird teils als Baustein, teils zur Beschotterung verwendet. Der
unter der Lehm- und Tonschichte lagernde feine, weiße Sand an
der Haltestelle „Katedorf", der sofort auf der Bahn eingeladen
und verfrachtet wird, wird abgebaut.
Die mittlere Jahrestemperatur im Winter beträgt — 8° R , im
Sommer +18° It. Die Höhenlage ist 303 m ü. d. M.
Ost- und Westwinde herrschen vor. Niederschläge sind be¬
deutend, es gibt viel Regen, weniger Schnee, Hagel ist dagegen
selten.
Die Einzelnhöfe, Bauernhäuser, sind gewöhnlich im Viereck
gebaut und wie seit Jahrhunderten in den deutschen Bauernhöfen
gebräuchlich, die Düngerstätte in der Mitte des Hofes; um Wohn-
und Ökonomiegebäude im Innern des Hofes zieht sich meist die
sogenannte „Gred", ein langgestreckter, etwa Vit—2 m hoher, mit
rohen Steinplatten belegter Vorbau.
Fast alle Höfe sind aus Stein oder Ziegel gebaut und die
Scheuern und Stallungen zumeist mit Stroh gedeckt.
Den Verkehr vermitteln Gemeindestraßen und Fußwege; bei
schlechter Witteruug infolge des vorherrschenden Lehmbodens sind
Straßen und Fußwege oft in einem argen Zustande; das Beschot-
terungsmateriale ist grober Granit.
Vom Schulorte aus führt die Gemeindestraße im Westen
nach Gallneukirchen, im Süden nach Lungitz, (Station an der Bild-
weiser Bahn) und St. Georgen a. d. G, die Gemeindestraße über
Kiendorf südwestlich zur Linzer Reichsstraße.
Durch das Gebiet des Schulsprengeis läuft die Budweiser Bahn.
Die Haltestelle Katsdorf ist 2 km westlich vom Schulorte entfernt.
Die eingeschulten Dörfer sind: Amberg mit 52, Au 64,
Schulort Katsdorf 276, Bach 13, Bodendorf 299, Breitenbruck 40,
Etsdorf 120, Ruhstetten 126, Obertal 93, Niedertal 67, Standorf 80,
Wolfing 68, Kiendorf 119, zusammen mit 1417 Einwohnern.
Der Schulort Katsdorf, eine zum Stifte St Florian gehörige
Pfarre (1168 Einw) mit 38 Hausnummern und 256 Einwohnern
liegt am rechten Ufer der Gusen; er erhielt seinen Namen von
dem Edlen Heriman v. Chazilinesdorf, der die alte 1116 geweihte
Kirche im Jahre 1125 dem Stifte St. Florian inkorporierte. Die
Pfarre ist uralt und war meist Filiale unter Ried; der Pfarr¬
sprengel wurde verteilt und 1784 neu errichtet Die Pfarre ist
klein, zählt beiläufig wie schon oben berichtet, 1168 Seelen mit
einem Seelsorger, dem jeweiligen Ortspfarrer.
Der Zeitpunkt der Errichtung der Volksschule in Katsdorf
ist mit Bestimmtheit nicht zu eruieren. In einem kirchlichen
Stiftbriefe vom 19. August 1730 wird die Schule in Katsdorf er¬
wähnt und dieselbe war bis zum Jahre 1785 eine Filialschule von
Ried bei Mauthausen. Im Jahre 1785 wurde die Pfarre Katsdorf