Volltext: Die Schulsprengel des Bezirkes Perg

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felsige Untergrund, der nur von einer dünnen Humusschichte be¬ 
deckt ist, oft auch in zahllosen großen und kleinen Blöcken zutage 
tritt, der Bearbeitung mittelst des Pfluges nachhaltigen Widerstand, 
bald wieder bereitet die steile Lage eines Grundstückes, auf welches 
der Dünger sehr oft in Körben getragen werden muß, dem Land¬ 
manne unsägliche Schwierigkeiten. 
Die Zahl der Pferde ist nicht bedeutend; denn infolge der 
bergigen Bodengestalt werden vorwiegend Ochsen zu den Zug¬ 
arbeiten verwendet. Die Zucht des Rindviehes, welches großenteils 
dem hellroten, weißscheckigen Schlage angehört, ist deshalb vor¬ 
herrschend. Die Ziege, die größte Wohltäterin der Armen, wird häu¬ 
fig getroffen. 
Bienenzucht wird mit Fleiß und Umsicht betrieben. 
Einen nicht zu verachtenden Gewinn bringt die Obstbaumzucht. 
Wiesen und Felder sind mit Apfel- und Birnbäumen umsäumt, die 
Ränder der Wälder mit Kirschbäumen besetzt. Auch der Zwetsch¬ 
kenbaum wird in dieser Gegend häufig angetroffen. Besseres Obst, 
sogenanntes Tafelobst, wird in der nächsten Umgebung der Stadt 
gezogen, während in den übrigen Teilen des Schulsprengels haupt¬ 
sächlich Preßobst gewonnen wird. 
Neben den gewöhnlichen kleinen Gewerbebetrieben, welche 
durchgängig in allen bedeutenderen Orten des Landes vorkommen, 
ist in der Gegend um Grein namentlich die Holz Verarbeitung 
nennenswert und deshalb die Erzeugung von Schindeln, sowie 
die Herstellung von Plätten und Flößen hervorzuheben. 
Fabriken sind im Schulsprengel nicht anzutreffen. Hinsichtlich 
der Industrie sind folgende Zweige erwähnenswert: Bierbrauerei, 
Erzeugung von Zementwaren und Anfertigung von Ziegeln. 
Die Gegend um Grein hat einen großen Reichtum an Waldun¬ 
gen. Die hier vorkommenden Holzgattungen sind vorzugsweise 
Fichten, Tannen und Rotbuchen. Der größte Teil des Nutz- und 
Bauholzes wird an Händler veräußert, welche den Transport auf der 
Donau nach Wien besorgen. Grein ist ferner ein Handelsplatz für 
Vieh und Getreide. 
Die vorzüglichste Gesteinsart unserer Berge bildet der körnige, 
grobfaserige Granit, in welchen große, schönentwickelte Feldspatkry- 
stalle eingesprengt sind. Der Granit, durch Sprengung gewonnen, dient 
vorzüglich als guter Baustein zu Uferschutzbauten, zu Grundmauern 
u. s. w. Der gleichförmige, kleinkörnige Granit wird zur Anfertigung 
von kubischen Pflastersteinen, zu Trottoirplatten, Fenster- und Tür¬ 
stöcken, Trögen etc. verwendet. Gerolle und Schotter, teils aus ab¬ 
gerundeten, teils aus eckigen Geschieben von Kalk, Granit und 
Quarz bestehend, wird zur Straßenbeschotterung benützt; größere 
Stücke dienen wohl auch zur rohen Straßenpflasterung. Das feinere 
Kalkgerölle nimmt man zum Kalkbrennen. Die bei Grein in die 
Donau mündenden Bäche führen Sand herbei, welcher zur Bereitung 
des Mörtels, zur Ziegelfabrikation, sowie in der Töpferei verwendet 
wird. Die „ Sandkeller" bei Grein sind weitausgedehnte, minderfeste
	        
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