Volltext: Die Schulsprengel des Bezirkes Perg

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der nicht allzudicken Humusschichte das Massengestein des Granits 
sich lagert und so das Versickern des Wassers unmöglich ist. Man 
ist daher genötigt, durch Anlage von Abzugsgräben das über¬ 
schüssige Wasser von den Wiesen abzuleiten. Bei nasser Witterung 
wäre es nicht rätlich, solche sumpfige Wiesen zu betreten. Von 
einem wirklichen Mooi gründe kann man absolut nicht sprechen. 
Größere Gewässer fehlen in der Gemeinde gänzlich. Nur 
kleinere Bäche mit ihren Quellbächen durchziehen das Gebiet. Der 
wichtigste und bedeutendste Bach ist der Gießenbach mit seinen 
Nebenbächen, dem Sagmühibache und Königsmühlbache. Königs¬ 
und Sagmühlbach entspringen im Gemeindegebiete St. Georgen am 
Walde. Der zweite größere Bach ist der an der östlichen Grenze 
fließende Sarmingbach, der seinen Ursprung im Zillecker-Reviere, 
Gemeinde Bärenkopf in Niederosterreich hat. In der Nähe des 
Marktes Dimbach entspringt der mit dem Markte gleichnamige Dim- 
bach, dessen Ursprung eine halbe Gehstunde nördlich von Dimbach 
liegt. 
Nach annähernden Berechnungen hat man gefunden, daß im 
hiesigen Gemeindegebiete etwa lU von der ganzen Fläche Wälder, 
2U Felder und XU Wiesen sind. 
Die Bevölkerung der Gemeinde Dimbach sucht vorherrschend 
ihren Lebensunterhalt im Ackerbau, der Viehzucht, außerdem im 
Holz- und Getreidehandel. 
Ein bedeutender Zweig der Viehzucht ist die Rindviehzucht. 
Das hier einheimische Bindvieh gehört dem sogenannten Land¬ 
schlage an, welcher sich auch noch weit nach Niederösterreich 
hinein verbreitet. Dieser Schlag zeichnet sich besonders durch Ge¬ 
nügsamkeit, aber doch große Milchergiebigkeit aus. Außerdem wird 
das hiesige Rindvieh vielfach gemästet und dann verkauft, Die 
Fütterung der hiesigen Haustiere ist fast durchgehends Stallfütterung. 
Im Herbste hingegen, wenn das Gras von den Wiesen abgemäht 
ist, tritt eine Weidefütterung ein. 
Die hiesigen Landwirte beschäftigen sich auch sehr mit der 
Zucht von Zug- und Mastochsen. Diese Tiere bekommen ein kräf¬ 
tiges Futter und werden nicht nur als Mastvieh, sondern auch als 
Zugvieh verwendet. Da der Boden ausschließlich uneben ist, so 
eignen sie sich am besten zur Bearbeitung der Felder. Im Herbste, 
wenn bereits alle landwirtschaftlichen Arbeiten verrichtet sind, 
Averden die Ochsen in die „Blochiühren" eingespannt. Infolge der 
schon öfter erwähnten unebenen Bodenbeschaffenheit ist es auch 
erklärlich, warum sehr wenige Pferde bei den Landwirtschafts¬ 
arbeiten verwendet und auch hier wenige gezüchtet werden. Infolge 
der schlechten Kommunikationen und der ziemlich großen Entfernung 
von der Bahn werden die landwirtschaftlichen Produkte nicht aus¬ 
geführt. Nicht ohne Erwähnung darf bleiben die ziemlich stark be¬ 
triebene Schweinezucht, In jeder Wirtschaft, ja sogar im Stalle des 
armen Häuslers fehlt dieses nützliche Haustier nicht. Bis vor 
Jahren hatte man hier die sehr nachteilige Gewohnheit, den Bedarf
	        
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