Volltext: Die Schulsprengel des Bezirkes Perg

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Weitaus der größte Teil der Bewohner des Schulsprengeis 
St. Thomas wohnt in einzeln liegenden Gehöften. Diese bestehen 
in der Regel aus einem Wohn- und einem Wirtschaftsgebäude mit 
gemeinsamer Dachung, die meist aus Stroh besteht. Mitunter hat 
das Wohngebäude auch Schindel- oder Ziegeldach. Die Häuser, im 
Vierecke gebaut, umschließen einen großen Hof. Das Wohngebäude 
hat meist nur ein Erdgeschoß, Stube, Küche, Kammer enthaltend. 
Die Neubauten zeigen auch ein Stockwerk. 
St. Thomas ist ein Markt, bestehend aus 22 Häusern mit 
etwa 150 Einwohnern. Er hat seinen Namen nach der dem heil. 
Thomas geweihten Kirche und dem jetzt Blasen- früher Plasenstein 
genannten Fels, auf dem sie sich erhebt. 
Das Wappen zeigt in Weiß den nimbierten hl. Thomas auf 
blauem Grunde, in der rechten Hand eine goldene Lampe, in der 
linken ein rotes Buch haltend. [Zeitschrift „Adler" 1873.] 
Gründung der Kirche siehe Richter, Seite 22. 
Über die Gründung der Schule sind keine bestimmten Angaben 
zu machen. Anzunehmen ist, daß schon im 18. Jahrhundert eine 
Schule bestand. Die Grenzen des Schulsprengels fallen mit denen 
der Pfarre zusammen und Pfarre sowohl wie Schule unterstanden 
dem Kloster Waldhausen, nach Aufhebung desselben dem Dekanate 
Pabneukirchen. Wann das Schulhaus gebaut wurde, ist nicht zu 
ermitteln. Wahrscheinlich in den zwanziger Jahren des vorigen 
Jahrhunderts. Im Jahre 1881 wurde an der Westseite ein Zubau 
aufgeführt, der es ermöglichte, daß die stets sich mehrenden Schüler 
in zwei Klassen untergebracht werden konnten, seit dieser Zeit ist 
also die Schule zweiklassig. Mit l.Mai 1885 wurde in der 1. Klasse 
der Halbtagunterricht eingeführt. 
Im Schulsprengel finden sich eine Schulleitung, ein Pfarr-, 
ein Gemeinde- und ein Postamt. Letzteres unterhällt mit dem Post¬ 
amte Münzbach einen täglichen Fußbotendienst. 
Südlich von St. Thomas finden sich die Mauertrümmer des 
einstigen Schlosses Saxenegg, eines landesfürstlichen Lehens. Siehe 
Richter, Seite 22. 
Eine Sehenswürdigkeit in St. Thomas ist ein in der Kirchen- 
gruft befindlicher mumienhafter Leichnam. 
Im Friedhofe befinden sich die Reste der einstigen St. Jakobs¬ 
kapelle, vermutlich der ehemaligen Schloßkapelle, nunmehr als 
Beinhaus dienend. 
Bemerkenswert ist ferner ein kanalartiger Gang bei der 
Schule, der vermutlich einst Wasserleitungszwecken diente.
	        
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