Volltext: Die Schulsprengel des Bezirkes Perg

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Ebenen weist St. Thomas keine auf; es ist durchwegs Berg- 
und Hügelland. Bis zur Höhe von 722 m erhebt sich der Blasen¬ 
stein, an dem sich die Ortschaften Ober-, Mitter- und Unter - St. 
Thomas ausbreiten. Im Osten steigt der von einer Ruine gekrönte 
Klingenberg empor, westlich der bewaldete Kynastberg. 
Von den Tälern sind zu nennen das Käfermühltal und das 
Thomastal; ersteres, gebildet durch den Käfermühlbach, ist interes¬ 
sant durch die sogenannte Überwachs, in welcher der Bach in 
einer Strecke von 200 m unter gewaltigen Felstrümmern, dem 
Auge verborgen, dahinfließt. 
Der Käfermühlbach hat seine Quelle am Kynastberge; am 
Klingenberge entspringt der Klausbach, und der Wutschbach in 
der Ortschaft Mitter-St. Thomas. 
Flüsse, Kanäle, Teiche und Seen besitzt der Schulsprengel 
nicht. 
Als eine besondere Eigentümlichkeit des Flußlaufes wäre die 
schon erwähnte Überwachs des Käfermühlbaches zu nennen. 
Ungefähr 74 des Bodens ist mit Äckern, 78 mit Wiesen, 7s 
mit Wald bedeckt. 7s ist Hutweide, 7s gänzlich unfruchtbarer Bo¬ 
den (Granitblöcke). Der Ackerbau beschränkt sich auf Korn und 
Hafer, wenig Gerste. Außerdem baut man Kartoffeln, Kraut und 
Rüben, Erbsen als Futter, Klee, sowie Flachs für den Hausbedarf 
an. Auch Mohnfelder sieht man hie und da. 
Als Zugtiere werden Ochsen (kleiner Landschlag) gehalten, 
die später gemästet werden. Kühe werden vor allem des Milch¬ 
ertrages wegen gezüchtet, doch auch zum Ziehen verwendet. Auch 
wird Schweine- (deutsche Rasse) und Schafzucht betrieben. Der 
ärmeren Bevölkerung vertritt die Ziege die Stelle der Kuh. Bie¬ 
nenzucht im eigentlichen Sinne des Wortes pflegt man nicht, doch 
findet sich bei fast jedem Bauernhofe ein Bienenstock. 
Die meist hohe, dem Winde ausgesetzte Lage begünstigt die 
Obstbaumzucht nicht. Es gedeiht vorzugsweise Mostobst (die lang¬ 
gestielte Mostbirne, der bairische Apfel); auch Holzobst findet sich. 
Gewerbe werden nur zu lokalem Bedarfe betrieben und zwar 
finden sich folgende Handwerker: Bäcker, Binder, Müller, Schmied, 
Schneider, Schuster, Tischler, Wagner, Weber und Zimmerleute. 
Der Handel beschränkt sich auf etwas Vieh- und Holzhandel 
(Brenn- und in Sägen gewonnenes Bauholz). 
Auf Fußwegen gelangt man in westlicher Richtung in einer 
Stunde nach Rechberg, in nördlicher Richtung in 174 Stunden nach 
Pierbach, in östlicher Richtung erreicht man in 174 Stunden Pab- 
neukirchen; nach Kreuzen gelangt man auf einer Gemeindestraße 
in etwa 2 Stunden, nach dem im Südwesten gelegenen, etwa 1 7« 
Stunden entfernten Münzbach führt gleichfalls eine Gemeindestraße. 
Die Temperatur ist gemäßigt, im Sommer -f 10—15° R., im 
Winter — 10—12° R. Westwinde, mitunter ziemlich heftig, herr¬ 
schen vor. Im Winter treten oft starke Schneeverwehungen auf, die 
tage-, selbst wochenlang dauernde Verkehrsstörungen zur Folge haben.
	        
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