Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Kaum hatte der Bursche diese Worte gesprochen, fiel er stein- i 
tod zn Boden?) 
Nach einem 34jährigen Frieden mußte Bayern die 
Drangsale eines neuen, mit Oesterreich geführten Krieges 
abermals verkosten. 
Es war nämlich am ‘20. Oktober 1740 Kaiser Carl VI. 
der letzte, männliche Sprosse der Habsburger - Linie in 
Oesterreich mit Tod abgegangen unb hatte vermöge der 
pragmatischen Sanktion die Erbländer feiner ältesten Tochter 
Maria Theresia, die an den Großherzog Franz Stephan 
von Toskana vermählt war, hinterlassen. Doch nebst 
Preußen, Sachsen, Spanien und Sardinien erhob auch der 
Churfürst Carl Albert von Bayern Erbansprüche aus 
Theile der österreichischen Länder und um diese seine An¬ 
sprüche kräftiger verfechten zu können, trat er mit Frank¬ 
reich in Bund. 
So brach der Sturm von allen Seiten gegen Oester¬ 
reich los. Maria Theresia war in großer Gefahr und Bc- 
drängniß; denn in Oesterreich machte man erst Zubereitungen, 
während ihre Feinde schon schlagfertig über ihre Stamm¬ 
länder herfielen; doch sie fand ihre Rettung in der treuen 
Anhänglichkeit ber Völker, besoubers ber Ungarn, und im 
Bunde mit England. 
Im August 1741 kamen 30.000 Mann Franzosen 
über den Rhein nach Bayern und vereinigten sich bei Regens¬ 
burg unb Schärbiug mit de» Truppen des Churfürsten. 
Dieser rückte hierauf gegen Oberösterreich vor unb be¬ 
mächtigte sich biefes Laubes ohne vielen Wiberstanb. Im 
Monate Oktober 1741 ließ er sich zu Linz von beit Stäu¬ 
ben hulbigeu. In ber Absicht Wien zn erobern zog ber 
Churfürst nach Unteröftermch; aber bort kamen ihm be¬ 
reits ungarische Truppen entgegen, bie Wien beeften unb 
i) Churbayerischer geistlicher Kalender vom Jahre 1755 von 
I. A. Zimmermann. II. S, 234, 285,