Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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Schlosses und des Kapuzinerklosters einquartirt. Alles lag 
im tiefen -Schlummer, als um 1 Uhr die äußersten Wachen 
durch Lärmschüsse die Ankunft des Feindes verkündigten, 
der im strengsten Galopp in den Vormarkt kam, die dortige 
Wache überfiel, 5 Manu niederhieb und mit 9 erbeuteten 
Pferden zurückeilte. 
Aufgeschreckt durch diesen Lärm eilte Gronsfeld in 
den Vormarkt hinaus, sammelte die Truppen, stellte sie in 
Schlachtordnung auf und beordete die Husaren, den Feind 
zu verfolgen, die ihn aber nicht mehr einhole« konnten. 
Wahrend dieses Auflaufes entstand, wahrscheinlich durch 
die Wachfeuer, die uahe au den Häusern brannten, unglück¬ 
licher Weise in dem Vormarkte eine sehr gefährliche Feners- 
brunst, welche die Strohdächer ergriff nnd in kurzer Reit 
weiter mit sich griff. 
©he man nur im Stande war, die nöthigen Vor¬ 
kehrungen zu treffen, standen schon 9 Häuser in Flammen 
und selbst im Markte ging au verschiedenen Orten bereits 
Feuer auf. Gronsfeld führte feine Soldaten zum Löschen an, 
die nur mit der äußersten Anstrengung dem Feuer Einhalt 
thun konnten. Doch der Markt blieb vollkommen erhalten; 
i», Vormarkte wurden von einigen Häusern die Dächer 
abgebrochen und so wurden die übrigen gerettet; am meisten 
war es hiebei zu bedauern, daß 15 Personen in den 
Flammen ihren Tod fanden. Als das Feuer gebäudiget 
war, wurden alle Hände aufgeboten, um die noch übrigen 
Pallisaden umzuhanen. Abends wurde der Rückmarsch nach 
Hohenzell angetreten, wo General Gronsfeldseine 
Wohnnng abermals im Psarrhose nahm. Gewarnt 
durch den letzten feindlichen Angriff in Ried, stellte er die 
Kavallerie hart an dem Pfanhofe auf; die Infanterie 
besetzte mit der Artillerie die Anhöhe oberhalb des Psarr- 
hoses und die vorausliegende Pfarrkirche, in einiger Ent¬ 
fernung wurden die Wachen ausgestellt. 
x) Gronsfeld fyattt zu Mittag noch bei den Kapuzinern gespeiset. 
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