Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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Im Jahre 1158 war der kinderlose Graf Ekbert III. 
von Formbach-Neuburg vor Mailand geblieben; dessen weit¬ 
läufigen reichsnnmittelbaren Besitzungen gediehen im Erb- 
schastswege an seine Schwäger; Graf Berthold von An¬ 
dechs erhielt die Grafschaften Nenbnrg und Schärding; dem 
Markgrafen Ottokar von Steher fielen außer der Mark¬ 
grafschaft Püteu — am Fuße des Semeringgebirges — 
verschiedene Gebietstheile am Hansrnck zu; die Herren von 
Jnlbach dagegen bekamen das von der Salät über Peuer- 
bach, Eferding uud über das Donauthal bis Schönhering 
reichende Gebiet, erbauten sich auf steiler Höhe eine neue 
Veste — Schauenberg — nannten sich nach dieser Burg 
Herren v o u S ch a u e n b e r g, und hielten daselbst ihren 
stetigen Wohnsitz. So entstand die reichsfreie Grafschaft 
Schauenberg mit den Gerichten Donauthal, Peuerbach und 
Erlach. Das heutige Pfarrgebiet Pram bildete die äußerste 
südwestliche Ecke des Schaueuberger-Landes nnd gehörte 
zum Gerichte Erlach, während Geyersberg schon zum Ge¬ 
richte Starhemberg gehörte. Die Grafen von Schanenberg 
behauptete» die Reichsuumittelbarkeit bis zum Jahre 1383; 
nach einem hartnäckigen Kampfe mit dem österreichischen 
Herzoge Albrecht III. wurden sie zur Unterwerfung unter 
die österreichische Landeshoheit gezwungen nnd hatten über- 
dieß ihre Besitzungen im Atergau und ihre Stammbesitzung 
Jnlbach eingebüßt. 
Der Zweck des bisher etwas weitläufig Gesagten ist: 
zu beleuchten, daß die Bewohner von Pram und Geyers¬ 
berg frühzeitig anderen Herren zu gehorchen hatten, als die 
Bewohner des oberen Antiefenthales; diese huldigten den 
bayerischen Herzogen, während jene den Forinbächern, dann 
den Schauenbergen nnd von 1383 den österreichischen Her¬ 
zogen botmäßig waren. 
Diese Verschiedenheit der Botmässigkeit mochte Aulaß 
geworden sein, daß für den Filialbezirk Pramkirchen ein 
eigener Pfarrvikar bestellt wurde.
	        
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