Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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linge brachten selbstverständlich aus ihrer Heimat ihre Sitten, 
Gebräuche, ihre Lebensweise, ihren Sprachdialekt, aber auch 
ihren religiöse» Kultus mit ihren Schutzheiligen mit in ihr 
neues Vaterlands und es regte sich allenthalben im Lande 
ein neues religiöses uud volkswirthschaftliches Lebe». 
Als eine Vormauer Deutschlands gegen Ungarn wurde 
die Ostmark errichtet und zwar ans dem unterhalb des 
Ens - Flusses gelegenen und bis zum Kalen-Berge hinab- 
reichenden Landstriche, der von den Ungarn zurückerobert 
worden war; über diese Ostmark wurden zur Verwaltung 
Markgrafen aus dem Hause Babenberg gesetzt. Oberhalb 
der Ens und in das Gebirge hinein geboten die Mark¬ 
grafen von Steyer. 
Ueber Bayern, das damals vom Lech herein bis zum 
In nnd theilweise bis zur Ens hinab reichte, walteten, 
unter der Oberhoheit der Deutschen Kaiser, Wahlherzoge 
aus dem fränkischen Königsstamme, vom Jahre 1071—1180 
aber die welfischeu Erbherzoge, welche bald zu großer Macht 
gelaugten. Aber eben diese einflußreiche Macht der welfischeu 
Herzoge hatte die Eifersucht des Kaisers Fridrich I. und 
der übrigen deutschen Fürsten, aber auch den Trotz des 
Welsen rege gemacht und dieses ward die Ursache zum 
Sturze des welfischeu Hauses. 
Auf dem Reichstage zu Würzbnrg (1180) wurde 
Herzog Heinrich der Löwe des Herzogthumes Bayerns für 
verlustig erklärt; die bayerische Mark, d. i. das von der 
Salät, von der Pram und vom Hausruck bis zur Ens 
reichende Gebiet wurde mit Oesterreich, seit dem Jahre 1156 
zum Herzogthume erhoben, vereiniget, das übrige Herzog¬ 
tum Bayern an den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach 
verliehen. 
l) So brachten die Franken aus Gallien den Kultus des heil. 
Martin, Bischof von Tours, der heil. Remigius, Lambert, Aegidius, 
Leonhart; die Rhätier den heil. Gallus; die Lechschwaben den heil. Ulrich 
hieher, uud widmeten diesen Heiligen ihre neugebauten Gotteshäuser; 
aus Würzbnrg und Eichstädt kamen der heil. Wian und Willibald.
	        
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