Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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burggau, der Ater- und Matich-Gau, der Rotach-Gau, der 
Traun-Gau u. dgl. Wie schon bemerkt wurde, lag nach 
dieser Gau-Eintheilung der südwestliche Theil des Pfarr- 
spreugels Hohenzell, wie auch Ried, Eberschwang u. s. w. 
im Matichgan, während der jenseits des Bergrückens des 
Geyers-Berges gelegene nordöstliche Theil zum Traungau 
gezogen wurde und nördlich vou Peterskirchen lief die, 
den Matichgan vom Rotach-Gau scheidende Gränzlinie zum 
In hinaus, so daß Taiskircheu, Uezeuaich u. s. w. schon 
zum Rotach-Gan gehörten. 
Die Gaugraseu, aus deu edelsten Landesgeschlechtern 
stammend, waren zugleich die Richter des Volkes, welche 
das freie Volk zum Gerichte (zum Diug) entboten, bei den 
Gauversammluugeu den Vorsitz führten, für die Voll¬ 
streckung des Rechtes sorgten und den Heerbann übten; 
unter ihnen standen die Vicarii und Centenarii. 
Solche Diugplätze oder Malstätten, wo Gerichtsver¬ 
handlungen stattfanden und wohin das Volk, Kläger und 
Beklagte entboten wurden, waren: Ried, Eberschwang, Tais- 
kirchen (Taidingschirchen) Rab, Schärding, Braunau, 
Mauerkirchen, Renkirchen, Astätt. 
Allmählich verfiel jedoch diese Ganverfassung und 
war mit Ablauf des 10. Jahrhunderts gänzlich verfallen; 
dafür treten die Comitate, die Gerichtslehen und später die 
Landgerichte an die Stelle. 
So bildete sich aus dem Rotach-Gau zu beiden Seiten 
des Ins der Comitat der Grafen von Formbach, der sich 
aber auch über einen großen Theil des Tranngan's erstreckte. 
Ein Theil dieser Besitzungen im Tranngan ging an 
die Formbachischen Rebenlinieu, nämlich an die Grafen von 
Lambach - Wels, an die Grafen von Rebgan und auch an 
die weiblicherfeits verwandten Markgrafen von Steyer über. 
Rach dem Aussterben der Formbacher und Lambacher 
treten im Rotach-Gau die Audechser, im nördlichen Theile 
des Traungaues die Schauenberger, im südlichen Theile 
des Traungaues die Markgrafen von Steyer als Erben ein. 
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