Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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Bischofes von Myra, des Helfers in verschiedenen Nöthen, 
des ehmals vielgefeierten Wind- und Wasserpatrones, gleich¬ 
falls eine Kirche erbaut und geweiht; diese Kirche, so wie 
jene am Geyersberg wurde» nur als Zukirchen von Pram- 
kirchen betrachtet und von dort aus gottesdienstlich versorgt. 
An dieser Stelle sei auch über die Entstehung des Schlosses 
und des Ortes Ried Einiges in Kurzem angegeben. 
Es wurde gesagt, daß von Ovilabis — Wels — her über Hag, 
Geyersberg, Ried, über deu Krachsenberg, nach Polling und Altheim 
hinaus eine Strasse angelegt gewesen sei, welche die Verbindung 
zwischen Lauriacum und Ovilaba und zwischen der längs des Jn- 
stromes tracirteu Strasse vermittelte. Längs dieser Römerstrasse er¬ 
hoben sich in einer ununterbrochenen Linie und in unmittelbarer Be¬ 
ziehung zn einander verschiedene Castelle, Monopyrgien d. i. Wacht- 
thürme, Spähwarten n. dgl., so zu Starhemberg, am Geyersberg, 
an der Höhe über der Breitsach und Alzach mit der freien Ausschau 
über das Alzachthal hinauf, nach dem Roth -Buch-Berg, nach dem 
Burgstall bei Mernbach und nach dem Anliefen-Thale abwärts; es 
ist dieses das heutige Schloß Ried, au dessen Fusse noch andere ver¬ 
schiedene Gebäude standen. Im Sturme der Völkerwanderung war 
dieses Castell nebst den anderen Ansiedelungsobjekten untergegangen. 
Die über den In einwandernden Bajnvarier kamen bei ihrem Vor¬ 
dringen auch in das Thal der Alzach und der Antiesen, fanden die 
Gegend dort zur Niederlassung geeignet, richteten sich ihre Ansiede¬ 
lungen zurecht und erhoben die Ruinen des ehemaligen Castells und der 
übrigen Gebäude umher aus ihrem Verfalle; solcherweise entstand das 
Schloß Ried und am Fuße desselben, am Zusammenflusse der Breit¬ 
sach und Alzach der Ort Ried, dessen Name eine Gegend mit aus¬ 
gerenkten Buschwerk bedeutet. 
Im Jahre 1150 wird Riede als praedium, im Jahre 1220 wird 
das Castrum Riede urkundlich genannt. In den Kloster Reichers- 
berger Urkunden vom Jahre 1140—1180 erscheint oftmals als Zeuge: 
Regingerus de Riede; er wird in denselben: nobilis homo und ad- 
vocatus, d. i. Vogt des Klosters Reichersberg genannt; gewiß war er 
and) Burggraf und Hüter der wichtigen Burg Riede und Verwalter 
des den reichsfreien Altgrafen von Formbach-Neuburg gehörenden, 
längs der Antiesen bis zum Hausruck hinaufreicheudeu Herrschafts¬ 
gebietes Ried. Dessen Bruder Werinhardus de Riede, und dessen 
Söhne Wernhard und Ulrich erscheinen gleichfalls als Zeugen für 
Reichersberg; im Jahre 1190 werden Otto dominus de Riede, im 
Jahre 1150—1190 Geroldus de Riede genannt; im Jahre 1263 
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