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fertigten Baupläne, bis der von der f. k. Statthalterei
besorgte acceptirt wurde, und weitere Schwierigkeiten machten
zum Theile auch die Kosteuauschläge.
Zum Bau des Nebeustöckels übernahm die Gemeinde
die Leistung der Zng- nnd Handroboten und im Herbste
1870 wurden Ziegel nnd Steine ans Mernbach zugeführt
und aufgeschichtet.
Am 4. Februar 1871 wurde der Bauvertrag zwischen
der Kircheuvermögeus-Verwaltung und dem Zimmermeister
I. Hinterholzer abgeschlossen und frühzeitig wurde zum
Bau°des Nebeustöckels und zwar zuerst mit der Grabung
des Kellers der Anfang gemacht, worauf der Bau, unge¬
achtet des meist regnerischen Wetters ziemlich gut vou
Statte» ging; desto langsamer schritt der Bau des Stalles
ungeachtet des schonen Sommers vorwärts; denn bald
fehlten die Maurer, bald die Handlanger, bald die be¬
hauenen Steine, bald die Eifenfchieneu, bald der Meister selbst.
Am 6. November 1871 konnte der neue Stall bezogen werden.
Nun kamen andere Bitterkeiten! Der Meister Hinter-
holzer schraubte die ursprünglich akkordirte Bausnmine für
die Stallung von 8000 Gulden aus mehr als 10.000
Gulden und für das Nebenstöckel von 3460 Gnlden ans
5OOO Gulden hinaus und es stand ein Prozeß in Aussicht!
Doch willigte mau in die Collandirnng und hoffte!
Diese wurde am 6. April 1872 abgehalten vom Ban-
Adjunkten Ferdinand Fieber vou Brauuau, der vom Meister
Hinterholzer als gewonnen geziehen wurde; die Forderungen
des Meisters wurden wenigstens annähernd richtig und
gerecht befunden und die k. k. Statthalterei stimmte bei;
für bett Stall mußten 9900 Gnlden uud für das Neben-
stöckl 4054 bezahlt werden.
Das Bankapital wurde beschafft aus Darlehen von
der Pfarrkirche Pram mit 2000 Gnlden; von ber Kirche
Kalheim mit 2000 Gulden; vou der Pfarrkirche Eber-
fchwaug mit 1000 Gulden; vom Gotteshanfe St. Marien¬
kirchen mit 4100 Gnlden; von der Filialkirche Niedernhag