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an den Spitzbogenfenstern das Maßwerk ansznschlage», die
Fenster oben quer abzuschrägen und statt der früheren
Altäre 1) in honorem St. Floriani, 2) SS. Jacobi et
Wolfgangi, 3) St. Mariae B. V. vier neue Altäre iu ge¬
schmackloser Renaissance auszustellen, nämlich a) den Hoch¬
altar mit dem nicht geluugeueu Gemälde des hl. Michael,
b) beit Altar zum hl. Sebastian, c) bett Altar zu bett hl.
14 Nothhelfern lttib d) bett Kreuzaltar in der Seiten-
kapelle, in welcher etwas später, rückwärts, aus Gyps-
marmor der Marieu-Altar seinen Platz erhielt.1)
Uebrigens ist diese, im Innern 13 Klafter lange,
8 Klafter breite, bis zum Gewölbe 5 Klafter hohe Kirche,
au der Nord- uitb Ostseite von mächtigen Strebepfeilern
gestützt, biister.
Mehrmals war der Wunsch ausgesprochen worden,
die Kirche, um passeude Kircheusitze zu gewinne», in ent¬
sprechender Weise ztt vergrößern, und im Jahre 1847 ent¬
warf Maurermeister M. Fagerer zu Nied eiueu Platt, dem¬
zufolge au die Nordseite ein Seitenschiff angebaut werden
sollte; weil man jedoch ersah, daß hiednrch nur neue Winkel
entstünden und die ohnehin düstere Kirche noch mehr ver¬
düstert würbe, wnrbe der Antrag wieder beseitiget.
Bis zum Jahre 1807 trug der Glockenthurm ein
Spitzdach, das in Folge des Blitzes in Flammen ausge¬
gangen war; hierauf deckte man ihn mit einem unan¬
sehnlichen Helmdache. Im Jahre 1849 brachte der
Kooperator I. Lamprecht in Vorschlag, den geschmacklosen
Helutdeckel durch eine Laternknppel zu ersetzen, und dieser
2) Im Jahre 1882 wurden, um uur etutge Kircheusitze zu ge-
winueu, die beiden, au deu dem Hl. Sebastiau und deu Hl. Noth¬
helfern geweihteu Seitenaltären befindlichen Altarmensen beseitiget.
Diese Beseitigung war keineswegs eine glückliche Idee; denn die
Kirche gewann hiedurch nicht im mindesten an Verschönerung; zudem
wurden die Heiligen, zu deren Ehren die Altäre geweiht waren, ihres
bei deren Weihe entgegengebrachten Vertrauens - Votums in frivoler
Weise entäußert.