Volltext: Chronik der Pfarre Kirchdorf im Kremsthal

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an Herrn von Dornbach nach Wolfsberg; selber schrieb hieher, daß 
dem Abte von Schlierbach die Vogteiherrschaft über die zu erbauende 
Kapelle zustehen werde, nicht aber über die Zechen und korrigierte 
darnach den Vertrags-Entwurf, worauf beiderseits die Unterfertigung 
erfolgte. Hierauf wurde die St. Barbara-Kapelle erbaut und zwar 
beim nordwestlichen Ecke der Pfarrkirche und diente zum Gottesdienste 
und als Sitz der später errichteten St. Barbara-Bruderschaft. 
Diese Kapelle wurde 1783 auf Befehl der kaiserlichen Regierung 
verkauft, gehörte verschiedenen Privaten als Wohnhaus, zuletzt dem 
Regenschirmmacher Johann Riedler, der es im Jahre 1877 nach dem 
Brande an den neugegründeten Kirchenbau-Verein verkaufte, worauf 
es 1878 ganz abgebrochen wurde, um für etwaige Vergrößerung der 
Kirche Platz zu gewinnen. 
11. Stiftung der Pfarre Klaus. 
1673. 
Nachdem schon Graf Georg Sigmund von Saalburg mit dem 
Abte Balthasar von Schlierbach wegen Errichtung einer Pfarre zu 
Klaus Unterhandlungen gepflogen hatte, jedoch ohne Resultat, führten 
endlich Verhandlungen zwischen dem Abte Nivard I. und Gotthard 
Heinrich Graf von Saalburg zum gewünschten Ziele, so daß 1673 
die Stiftung errichtet werden konnte, wornach der edle Graf die 
Pfarrer-Dotation leistete, der Abt von Schlierbach aber den Pfarrer 
aus seinem Stifte zu stellen sich verpflichtete, weil der größte Theil 
der neuen Pfarre ans Kirchdorf ausgeschieden wurde. 
Im folgenden Jahre wurde die Schloßkapelle, welche Ludwig 
Storch 1618 zum protestantischen Gottesdienste hatte erbauen lassen 
und in welcher wirklich protestantischer Gottesdienst gehalten worden 
war, nach vorgenommener nöthiger Reparatur feierlich konsekrirt und 
darauf der erste Pfarrer eingesetzt. Erster Pfarrer von Klaus war 
P. Gerhard Hausmann. 
12. Abt Nivard I. Geyregger 
regirte das Stift Schlierbach von 1660—1679; er war es, der den 
Abtei-Trakt des Stiftes und den Stiftskeller anlegte und überhaupt 
die Hälfte nördlich von der Kirche vom Grund aus neu baute, des¬ 
gleichen ließ er auch den Thurm über der Abtei errichten. Der Stand 
des Stiftes unter ihm erreichte 20 Personen. 
Er erlebte die Freude, daß sein Bruder Veit Sebastian, Hof« 
richtet zu Schlierbach, vom Kaiser Leopold I. in den Adelsstand er« 
hoben wurde.
	        
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