Volltext: Chronik der Pfarre Kirchdorf im Kremsthal

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Wanspach, der Stelzhueber auf der Stelzhub und Hans Krechtner, 
daß sie zu Hause bleiben durften. 
Da der Bauernaufstand sich rasch verbreitete, so wollte der 
Statthalter Frieden herstellen durch Gewährung der Freiheit, daß bie 
evangelische Prediger und schueüpersohnen, nicht allein an allen und 
Jeden orthsn, in Stötten und Märckten und Schlössern aus dem Land, 
Sondern auch wo es sonst die Evangelischen Christen hierinnen in 
Santo bediersstig und begehren darumbeu aufstoelleu. Er versprach 
2. Die Soldaten zu F«ß und Roß aus dem Lande abzuführen. 
3. Eine Amnestie vom Kaiser und Kurfürsten auszuwirken. 
Da die Bauern schon mehrmals gesiegt hatten, so verwarfen 
sie diese Artikel und spannten ihre Forderungen höher. Diese Artikel 
als auch die Beschwerdepunkte der Insurgenten wurden am 11. Juni 
zu Kirchdorf verlesen. Es ergieng nun der Befehl, daß das beste 
Pernsteinsche Pnlver abgeschickt werden soll; wovon noch am 
nämlichen Tage 3 Tonnen an die bairische Grenze ins Hauptlager 
sortgesührt wurden; eben so viel und ein Buschen Luuten kam ins 
Hauptlager nach Ebersberg. Am 13. Juni mußte alles -jung und 
»alte Vieh« des Statthalters 10 Stück von derSchwarzenberger-Alm 
nach Kirchdorf gestellt werden, ebenso die Stutteu, Füllen und 1 Esel, 
zusammen 12 Stück. 
Am 16. Juni mußte die aufgebotene Mannschaft von Kirchdorf 
Leonstein und Molln nach Ebersberg ziehen und nahm auch die 
Gefchütze von Pernstein mit. Stephan Fadinger war aber mit der 
geringen Mannschaft nicht zufrieden und fchrieb hierüber an: 
»Christoph Planckheu Iber die Pcmru und Purgerschast im Traun-» 
»viertl Ordinanz. Aller und Jeder umb Kirchdorf und Piern» 
»ligentes Purger und Panern-Volkh wird hiemit erindert, daß dem» 
»Herrn Hauptmann Christoff Planckheu, daß ganze völlige Commando» 
»geben und anbefohlen wierd dergestalt, daß ihm ainiche oder andere» 
»Kein ungelegenheit oder eintragen Zeigen, sondern Völliger Ge-» 
»horsamb geleistet werden solle. Firs andere, wann er den Volkh» 
»ans Bietten und daßselbige Begehren wierd, daß sye sich in an-» 
»qesicht gefaßt machen, und der ordinanz. so er ihnnen geben wierd» 
»nach Leben.» Beschehen im Christlichen Feldtgelager Ewerßberg» 
»den 24. Juni anno 1626.» 
Stephann Fätinger ober Hanptmann.» 
Auf dieses Schreiben wurde sogleich Rathssitzung gehalten und 
am 26. Juni an Fadinger folgendes Schreiben gerichtet und durch 
4 Bürger; nämlich Josef Hnemer, Aegid Kapperger, Stephan Trauu- 
stainer und Benedikt Prann überbracht. 
»Unsern Freundlichen Gruß zuvor. Besonders freundlich geliebter» 
»Herr oberhauptmann Fätinger demselben zu Behelligen Beschicht»
	        
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