Volltext: Chronik der Pfarre Kirchdorf im Kremsthal

geben? Letzteres mag wohl oft der Glaubenspredigt wegen geschehen 
fein, aber der Missionär that es dann nur mit Gefahr seines Lebens. 
Dennoch verzagten Kremsmünsters Mönche nicht Sie ließen 
sich von ihrem Werke nicht abschrecken. Das Haus eines Richters oder 
Adeligen, oft auch nur die Hütte eines Bauers oder Hintersaßen mag 
den tragbaren Altar des Priesters zum heilig. Meßopfer vor einer 
Keinen Versammlung aufgenommen haben. 
Die Häuser waren sehr zerstreut, die Bevölkerung dünn gesäet 
und der Verkehr wegen Mangel an sahrbaren Wegen sehr erschwert. 
Zqdem gab es oft kriegerische Unruhen, daher ist es sehr erklärlich, daß 
trotz alles Eifers der Kremsmünsterer Missionäre an der oberen Krems- 
imb Steter das Christenthum nur langsam fortschritt und daß Jahr¬ 
hunderte vergingen, ehe man zur Erbauung von Kirchen schreiten konnte. 
Nur durch Einer wurde daß Christenthum gefördert, daß die 
Herren, d. i. die königlichen Beamten und Adeligen schon christlich, 
oder wenigstens dem Christenthume nicht feindlich gesinnt waren. 
Im Jahre 788 war von Kaiser Karl, dem sGroßen der letzte 
Baiernherzog Thassilo abgesetzt und sein Land mit dem fränkischen 
Reiche vereinigt worden. Von Karl, dem Großen, wurde aus dem 
früheren Traungau die Steiermark ausgeschieden, welche das Gebirge 
und Land an der Steier und Enns umfaßte und sich über Enns¬ 
burg und Lorch bis zur Donau hin erstreckte. 
KlauS gehörte der Wahrscheinlichkeit nach zur Steiermark,'Micheln- 
dorf aber ganz sicher zum Traungau. 
Die Gegend von Kirchdorf hieß vor 900 Jahren Ouliupestale, 
t>. i. Wolfsthal nnd im Gau Ouliupestale lag das Haus oder Schloß 
OuliupeSburk, welcher Name schon 003 vorkommt. Im Jahre 1005 
schenkte Kaiser Heinrich, der Heilige das Landgut Schlierbach in der 
Grafschaft des Rapoto im Gau Ouliupestale au die Kirche Salzburg. 
Für den Hauptort des Gaues kommen verschiedene Namen vor 
Oliupersburk, Olesburk, Otilesburk, Oilsburg und Olspurg, wobei p 
und b, g, k und ch beliebig verwechselt werden. 
OuliupeSburk oder OlSburg ist sicher die erste Seelsorgstation 
für eine weite Gegend gewesen und dieses Olsburg ist wohl an der 
Stelle der Marktes Kirchdorf gewesen. 
Im Jahre 903 erscheint als PlebanuS Leutpriester oder Pfarrer 
der Priester Eberhardus. 
Im Jahre 1007 soll Kaiser Heinrich, der Heilige Kirchdorf an 
dar von ihm gestiftete Bisthum Bamberg gegeben haben. 
Im Jahre 1040 schenkte ein Adeliger, Walchuno mit Namen, 
Chirichdori an daS Kloster KremSmünster; es muß also damals schon 
eine Kirche hier bestanden haben.
	        
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