Volltext: Chronik der Pfarre Kirchdorf im Kremsthal

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folgte im Mai die Cvnstituirung und am Frohnleichnamstage, d. i. 
23. Mai, begleiteten 13 Mann das hochwürdigste Gut und 5 Mann 
bedienten die Pöller. 
Die ersten 18 Mitglieder waren: Billhaber, Joseph Löschen¬ 
kohl, bürgert Handelsmann; Karl Friedrich Gerhard, bürgerl. Hut¬ 
macher; Paul Stöger, bürgert Schneidermeister; Johann Georg 
Huber, bürgert Riemermeister; Joseph Asam, bürgert Uhrmacher; 
Johann Eberstaller, bürgert Handschuhmacher; Johann Georg Schön¬ 
berger, bürgert Posamentirer; Johann Michael Schacherbauer, bürg. 
Schneider; Jakob Pointner, bürgert Zeugmacher; Joseph Arriegler, 
bürgert Glaser; Jakob Schabt, bürgert Strumpfwirker ; Mathias; 
Riffelt, bürgert Kürschner; Johann Seitz, bürgert Kammmacher. 
Joses Pfaffenberger, bürgert Schneider; Johann Engst, bürgert 
Büchsenmacher; Johann Georg Keipper, bürgert. Färber; Johann 
Michael Rienzhofer, bürgert. Brauer. 
Nach dem ersten Auftreten des Anfangs kleinen Corps traten 
bald mehr Bürger bei und um sämmtliche Equipiruugskosten per 430 fl. 
hereinbringen, wurden vom Dilettanten-Theater mehrere Komödien 
aufgeführt. 
Die ersten feierlichen Aufzüge fanden statt aut 4. Juni des 
Stiftungsjahres beim Kondukte des k. k. Oberst-Lieutenants Joseph 
Freiherrn von Haydn, am 29. September desselben Jahres bei der 
Sekundiz des Abtes Konstantin zu Schlierbach. Bald wurde das 
Bürger-Corps auch mit einer türkischen Musik versehen und ensaltete 
sich bei verschiedenen Gelegenheiten. Der Zweck der Stiftung des 
Bürger-Corps war, zu dienen zur Ehre Gottes und dem Monarchen, 
nötigenfalls auch um Ruhe und Ordnung herzuhalten. 
Das Bürger-Corps erreichte in Folge einen 50jährigen Bestand. 
Ein verstorbenes Mitglied des Bürger-Corps wurde von acht 
Mitgliedern zu Grabe getragen, der Hut mit Federbusch und der 
Säbel auf den Sarg gelegt, beim Grabe 3 Salven gegeben und 
aus der Corps-Caffe 3 hl, Meffen für feine Seeleuruhe bezahlt. 
68. Die erste Bürgermeister-Wahl zu Kirchdorf. 
Nach dem Organisations-Plan sollte die Wahl des ersten Bürger¬ 
meisters zu Kirchdorf int Jahr 1800 stattfinden; was auch geschah. 
Vorher gab es noch einen heftigen Zwist zwischen dem letzten Markt¬ 
richter Ignaz Geilhofer und dem Syndikus Wenzel von Cronach, die 
sich so verfeindeten, daß jeder Versöhnung?- und Ausgleichs-Versuch 
von dritter Seite vergeblich war. Beide erhoben g.'gen einander grobe 
Vorwürfe, daher zunächst 1799 Geilhofer wegen seiner Kränklichkeit 
von dem Marktrichteramte provisorisch suspendirt, in so lange bis die
	        
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