Volltext: Deutschland in Ketten

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Die Römer forderten, die Larthager sollten zur Strafe 
ihre Stadt verlassen und sich anderwärts ansiedeln. Sie 
mußten dreihundert Rinder der Vornehmsten als Geiseln 
hergeben und fast alle noch vorhandenen Waffen ausliefern. 
So begann Larthagos letzter Rampf. 
Der römische Feldherr publius Cornelius Scipio er 
oberte die Stadt, in der sich jetzt alle Parteien zum letzten 
widerstand zusammengeschlossen hatten. Die Eroberung 
war nicht allzu schwer. Drei Wochen lang wüteten Feuer 
und Schwert in den Straßen. Dann war alles zu Ende, 
wer noch lebte, wanderte in die Sklaverei. Die Stadt 
wurde dem Erdboden gleichgemacht. Das Land hieß fort 
an eine römische Provinz. 
Heute streiten sich die Gelehrten über die Stelle, auf 
der einstmals Larthago gestanden. 
7. Lapitel 
Erfüllung 
Aufrechterhaltung der Sanktionen. — Erpressungen und Schi 
kanen. — Leipziger Schmachprozeffe. — Innere Zerrüttung 
Deutschlands durch die Erfüllungspolitik. — Abermals Verfalls 
tag. — Der Raub Oberschlesiens. — Erzbergers Ermordung. — 
Reffeltreiben gegen den deutschen Nationalismus. 
Der widerstand ist zusammengebrochen, die neue Re 
gierung gebildet. Deutschland begibt sich auf den leidens 
vollen weg der Erfüllung aller Forderungen seiner Gegner. 
Die erste bittere Überraschung des neuen Zustandes wird 
sogleich offenbar. Die Alliierten denken nicht daran, die 
Sanktionen, die sie als Druckmittel zur Annahme des Lon 
doner Ultimatums verhängt hatten, wieder aufzuheben. 
Die Besetzung Düsseldorfs, Ruhrorts und Duisburgs bleibt 
bestehen, als habe sich nichts geändert. Die Rheinzollgrenze 
bleibt Ln Rraft. Die fünfzigprozentige Strafabgabe von 
der deutschen Ausfuhr Ln die alliierten Länder wird auch 
weiter erhoben. 
Das Loch im deutschen Westen, durch das auf der einen 
Seite waren und Gebrauchsgegenständs jeder Art zu
	        
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