Volltext: Deutschland in Ketten

gegenüber eben nur ein Nein gibt, allen Folgen zum Trotz. 
Gleichzeitig aber stellt es Erwägungen an, ob nicht selbst 
in diesem Zeitpunkt noch ein letzter weg aus dem wirrsal 
gefunden werden könne. 
Man hätte die Beschlüsse des Obersten Rates auf Grund 
des Versailler Vertrags selbst anfechten können. Nicht der 
Oberste Rat, sondern die Reparationskommission hat die 
Aufgabe, die Summe der deutschen Leistungen festzusetzen, 
der Oberste Rat hat mit den pariser Beschlüssen seine Be 
fugnisse überschritten. Ist eine Anfechtung aus formalen 
Gründen ratsame wird man von der Reparationskom 
mission, dem Werkzeug poincares, einen milderen Spruch 
zu erwarten habend wird die Rommission ihre obersten 
politischen Instanzen verleugnend Es ist nicht daran zu 
denken. 
wenn man einfach ablehnt) Rein Zweifel, die Fran 
zosen werden sich sofort auf das Ruhrgebiet stürzen und 
wahrscheinlich die Engländer zu stillem Einverständnis 
verpflichten. Darf man es darauf ankommen lassen) wird 
das Volk genügend Nerven besitzen) Rann man ihm eine 
solche Rraftprobe zutrauen) Reichen die Mittel) Besteht 
irgendeine Hoffnung wenigstens auf diplomatische Unter 
stützung von außen) Die Antwort ist bitter genug. Die 
eigenen Mittel werden vielleicht für eine kurze Zeitspanne 
ausreichen, das Volk wird sich der Bewegung anschließen. 
Auf Intervention von außen ist nicht im geringsten zu 
hoffen. Und dann) 
was aber kann getan werden) Man muß eine neue 
Ronferenz wagen, einen neuen Waffengang mit Zahlen, 
Argumenten, Reden, Meinungskämpfen. Man muß noch 
einmal im Angesicht der ganzen Welt die Statistik des 
Elends und der Hoffnungslosigkeit aufmarschieren lassen. 
Man muß die Grenzen des Möglichen klar bestimmen, zu 
einem Nein entschlossen, wenn diese äußerste Grenze 
von den Gegnern überschritten wird. Ehrlich und offen 
muß man ihnen gegenübertreten. Rommt es zum Bruch, 
nun, so ist wenigstens das letzte getan worden, um dieses 
Unglück zu vermeiden. 
Inzwischen gilt es, das eigene Volk vorzubereiten, es 
ist ja fast ahnungslos, es läßt sich treiben, ein jeder mit 
seiner eigenen Not beschäftigt. Der Sinn für das Schicksal
	        
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