Volltext: Der Radio-Empfangsapparat [125/130] (Band I)

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sereise wirkt zu ruck und bedingt im andern Kreis ebenfalls 
eine Änderung der Abstimmung bzw. der Dämpfung. Die Rück— 
wirkung ändert sich außerdem auch noch mit der Stärke oder 
Wirksamkeit der Kopplung, so daß also auch durch die 
bloße Änderung des Kopplungsgrades, eine Änderung 
von Abstimmung und Dämpfung in den gekoppelten Kreisen 
bewirkt wird. 
Es erfordert also, wie daraus zu ersehen ist, jede Än— 
derung der Kopplung unbedingt eine Korrektur der Abstimmung, 
ein Nachstimmen beider gekoppelter Kreise. Dies ist 
ein Umstand, der bei allen mit gekoppelten Kreisen arbeitenden 
Empfängern, namentlich also dort, wo die Kopplung veränderlich 
ist, besonders zu beobachten ist. 
Je loser (shwächer) gekoppelt wird, desto geringer ist die 
zusätzliche Wirkung des gekoppelten Kreises, desto mehr sind nur 
die dem schwingenden Kieis selbst eigentümlichen Größen (O. L, 
Dämpfung) maßgebend. Daher schwingt beispielsweise ein an und 
für sich schwach gedämpfter Kreis, z. B. ein sogenannter ge⸗ 
geschlossener Zwischenkreis (siehe Abb. 106, Tafel XV oder 
Abb. 121, Tafel XVIII) um so reiner (mit umso schärferer Ab— 
stimmung), je loser er mit einem stärker gedämpften Kreis, z. B. 
der Antenne, gekoppelt ist. 
Man benützt diesen Umstand mit Vorteil z. B. dazu, um 
die Empfangswelle aus eventuell vorhandenen benachbarten Stör⸗ 
wellen herauszu sieben. Jel oser hiebei gekoppelt wird, desto wirk— 
samer ist die Siebung, desto besser ist die Störbefreiung und 
umgekehrt. (Siehe Detektorempfänger mit Sekundärkreis). 
Es bestehen also verschiedene Möglichkeiten, zwei Schwin⸗ 
gungskreise zueinander in Beziehung zu setzen, und zwar gibt 
es drei »Kopplungsmethoden« — die direkte oder galvanische, 
die kapazitive und die induktive. Bei der direkten 
Kopplung wird etwa bei obigem Beispiel der Empfangs— 
kreis in leitende Verbindung mit dem Antennenkreis 
gebracht. Dabei werden also die 'in der Antenne pulsierenden 
lektrischen Schwingungen (zum Teil) direkt in den Empfangs⸗ 
kreis übertreten (abb. 84) Da es aber bei einer. derartigen An— 
ordnung, z.B. für verschiedene Detekoren, für verschiedene Wellen⸗ 
längen, jeweils eine günstigste Kopplung gibt, empfichlt es 
sich, den Kopplungsgrad dadurch veränderlich zu ge⸗
	        
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