Volltext: Der Radio-Empfangsapparat [125/130] (Band I)

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Wenn also auch im allgemeinen Drehkondensatoren 
nicht selbst herstellbar sind, so gibt es andere, primitivere Aus— 
führungen von variablen Kondensatoren, die leicht selbst herstellbar 
sind. Hiefür gibt es soviele Möglichkeiten, daß es genügen wird, 
einige Beispiele anzuführen. Abänderungen davon ergeben sich 
ganz von selbst. 
Der einfachste variable Kondensator besteht einerseits aus 
einer Glasplatte, die auf der einen (unteren) Seite mit Stanniol 
beklebt ist und anderseits aus einem Stück Kupfer⸗ oder Messing— 
blech oder ebenfalls aus einer einseitig mit Stanniol beklebten 
Glasplatte. Wie Abb. 88, Tafel XIII, zeigt, wird die untere Glasplatte 
durch zwei langseitig angeordnete Holzleistchen auf ein Grundbrett 
niedergedrückt. Der Stanniolbelag ist durch einen (aus dem Bau 
der fixen Kondensatoren bekannten) Stanniolstreifen an eine Anschluß⸗ 
klemme des Grundbrettes angeschlossen. Eine Führungsrille in 
jedem der zwei Holzleistchen nimmt den verschiebbaren zweiten 
Belag auf, der mit einem angelöteten flexiblen Drahtstück 
an eine zweite Anschlußklemme angeschlossen ist. Um eine Berührung 
dieses verschiebbaren Belages mit der Hand zu vermeiden, wird 
er mit einem etwa 20em langen Holzstiel versehen (dadurch 
fällt auch der Einfluß der Körperkapazität des Experimentators 
weg). Die Kapazität eines solchen Schiebekondensators wird bei 
Verwendung einer MIααν-jPlatte etwa 500 cm betragen. 
Eine andere Ausführung zeigt Abb. 82. Der eine Belag 
(Stanniol) mit der Zwischenschicht Glasplatte) ist auf einem 
Grundbrett befestigt. Der zweite Belag, ein federndes, dünnes 
Melallblech (Orgelblech, Neusilber ꝛc.), das etwas vorgebogen 
ist, so daß es sich nach aufwärts zu biegen trachtet, ist um 
eine schmale Kante am Grundbrett befestigt. Am freien Ende 
des federnden Bleches wird eine Hse angebracht und daran ein 
Seidenfaden gebunden, der dann durch das Loch einer Klemm⸗ 
schraube gezogen ist. Durch Anziehen an dem Faden nähert man 
die federnde Platte immer mehr der fixen Platte, durch Nach⸗ 
lassen des Fadens entfernt sie sich zufolge ihrer Elastizität. Im 
Moment der richtigen Einstellung klemmt man die Klemmschraube 
fest und fixiert so den Seidenfaden und damit die obere Platte. 
Natürlich gibt es noch eine Anzahl anderer Möglichkeiten, dieses 
Annähern und Entfernen der federnden Platte zu bewerkstelligen.
	        
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