Volltext: Heimatkunde von Pabneukirchen, Ober-Oesterreich

stalt, habe ihr wohl helffen wollen aber gleichwollen sye kheine 
hilff empfanden. 
Fr. 3. Ob sye sich auch sonsten noch waß schuldig wisße, soll 
es nicht verhalten ? 
A. 3. Wisße sich sonsten nichtes schuldig, sondern wolle dem 
Teuffel alß einen Betrüeger absagen, vnd sich recht Zu Gott bekheren. 
Nach welchen dann dises Peinliche Examen geschlossen worden, 
mit Vrkhund einer Khayl-Paai. Gerichtsförttigung. 
Beschechen auf d. Landtghrts Greinburg d. 8. Mertzen ao 1695. 
Ignatius Kholler v. Michelsdorf 
Paanrichter. 
Der Ueberlieferung zufolge wurde die Inquisitin Maria Haun- 
schmidt am dritten Tage darauf beim „blauen Kreuz44 als ein Opfer 
der damaligen Justiz auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 
Laut einer Notiz in Fischers Pfarrbeschreibung „soll zwischen 
1710 bis 1715 der größte Teil des Marktes (Pabneukirchen) abge¬ 
brannt sein, bei welcher Gelegenheit wahrscheinlich die Kirche vom 
Feuer ergriffen wurde, wobei die inneren brennbaren Teile aus¬ 
brannten/4 
Ein außergewöhnliches Naturereignis trug sich um das Jahr 
1730 zu. „Um diese Zeit“ — so meldet die gleiche Quelle — 
„wurden alle Bäume im jetzigen Forst durch einen Sturm derart 
entwurzelt, daß aus den stehenden kaum einige Klafter Holz ge¬ 
schlagen werden konnten. Derselbe Sturm stürzte im damaligen 
Pfarrhof die Scheuer um. Nach jenem Windriß soll die Herrschaft 
Baumgartenberg den ganzen Forst um hundert Gulden feilgeboten 
haben, aber der ganze Markt konnte obige Summe nicht auf bringen, 
so rar war damals das Geld und so gering der Wert des Holzes.“ 
(Vorerwähnte „hundert Gulden“ entsprechen gegenwärtig einem 
Betrage von 526 Kronen.) 
Die Kriegszeiteil gingen an Pabneukirchen trotz seiner ab¬ 
seitigen Lage nicht spurlos vorüber. Das Jahr 1805 wäre für die 
Bewohner des Marktes Pabneukirchen bald verhängnisvoll geworden, 
da laut Meldung der Pfarrchronik, „Franzosen in ziemlich großer 
Anzahl hier ankamen und sich wertvolle Gegenstände aneignen 
wollten. Kaum hatte dies der wackere Dechant Krumhaar bemerkt, 
als er aus dem Pfarrhofe zum Kommandierenden der auf dem 
Platze aufgestellten Franzosen eilte und diesen durch freundliches 
Zureden so “ sehr gewann, daß dieser jede Verletzung von Person 
und Eigentum ^strengstens verbot uud sogar einen kleinen Imbiß 
im Dechantshofe nicht verschmähte.“ 
Zum dritten Male wurde der Markt Pabneukirchen von Brand¬ 
unglück heimgesucht im Jahre 1815. Die Marktchronik meldet 
hierüber: „Anno 815 den 17. Abrill ist in Markte Pabneukirchen 
Eine Kroße Feuerß Brunst Entstanden, Welches Feuer auß Ge¬ 
brochen zwischen den F'ärber und (letztere beiden Wörter sind 
durchstrichen) odendorfer in diß Florl Wtird Stadl um Halbe acht
	        
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