Volltext: Heimatkunde von Pabneukirchen, Ober-Oesterreich

Summe der damals an dieser Seuche Verstorbenen kann nicht mit 
Bestimmtheit festgestellt werden. 
Zum dritten Male suchte die Pest unsere Gemeinde im Jahre 1638 
heim; besonders in der Gegend außer dem Forst in der Richtung 
gegen Kreuzen wütete die verderbliche Seuche. Im Monate Sep¬ 
tember starben in der Ortschaft Mitterpabneukirchen allein bei 
30 Personen. 
Zum vierten Male wird das Auftreten der Pest gemeldet im 
Jahre 1645, doch schweigt unsere Quelle über die Gesamtzahl der 
Verstorbenen. Im pfarrämtlichen Sterbebuch findet sich nur die 
Notiz: 1645 am 29. Oktober ist die Freiaignerin gestorben. 
NB. prima persona peste mortua (d. i. die erste an der Pest ver¬ 
storbene Person) 
Zum fünften und letzten Male — 1679 — forderte die Pest 
8 Todesopfer. Das pfarrämtliche Sterbebuch meldet hierüber: „Hoc 
1679 Anno elapso defuncti sunt 40, de quibus 8 tantum pesti 
sublati sunt. (Im abgelaufenen Jahre 1679 sind 40 verstorben, 
unter denen allein 8 der Pest erlegen sind.) 
Das Jahr 1691 ist ein Unglücksjahr insbesonders für den Markt 
Pabneukirchen geworden, da am 17. Juli ein großer Brand aus¬ 
brach, welcher den Marktbewohnern bitteren Schaden zufügte. Die 
Marktchronik meldet hierüber: „Anno 1691 den 17. Juli ist pey 
den Hanß Kadtpauern Negst der fleisch Pankh Ein Erschrökliche 
foeirs Prunst Entstantten Vendt hat sich daß foir gleich yber die 
gassen gewendt seindt 15 hauß vnd der Pfarrhof Erpörmlich in 
die asche gelögt warn.“ 
Das Jahr 1695 wurde nicht so sehr für die Bewohnerschaft 
des Marktes oder der Gemeinde, sondern für eine einzelne Person, 
die vormals Pabneukirchen zur Heimat hatte, verhängnisvoll. Es 
war dies die Besitzerin des Brandlgutes in Ebenödt bei St. Georgen 
am Walde, die früher auf dem „ Weghofe gehauset“ und als „Hexeu 
dem schrecklichen Feuertode zum Opfer fiel. Der Umstand, daß 
außer dem Weghofe bei Pabneukirchen im ganzen Umkreise des 
damaligen Landgerichts-Gebietes Grendnrg kein zweiter Bauernhof 
gleichen Namens bestand, gibt uns sicheren Anhaltspunkt, daß wir 
es mit dem „Weghof“ der Ortschaft Oberpabneukirchen zu tun 
haben. Der weitere Umstand, daß die erwähnte Unglücksperson 
„vormals auf dem Weghofe gehauset“ dürfte als hinreichend dafür 
erscheinen, wenn wir dem bezüglichen Prozesse näher treten. Das 
Musealarchiv jn Linz enthält eine Abschrift des „Ernst vnd Pein¬ 
liches Examen \Welches mit Maria Haunschmidtin am Prändlgueth, 
der Grafschaft Creutzen angehörigen Vnterthanin, im Beysein 
mein Khayl: Pannrichters, vnd voriger Herrn Assessorum den 
8. Marti) 1695 ist vorgenohmen worden“ 
(Dieses Protokoll, welches Anhaltspunkte dafür liefert, daß die 
Beschuldigte wiederholt „scharf angegriffen“ d. i. der Folter unter¬ 
zogen wurde, und daß daher ihre Aussagen den Stempel der Er¬ 
pressung zeigen, lautet in wortgetreuer Wiedergabe wie folgt.)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.