Volltext: Im Reiche des Kalifen [94/95/96]

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im Erdreich vergraben, die eine weit entfernt von der andern. 
In der Grabkammer selbst grub man Tongefäße, alabasterne 
Trankopfergefäße und einige Handreste und Wirbelknochen des 
seligen Alyattes aus. Wie in einer Mine sieht man in dieser 
GBrabkammer Schächte und Stollen: da haben die Grabräuber 
kunstmäßig gearbeitet, um das letzte Gold von Sardes, das 
Krösus dem Vater in den Sarg mitgegeben hatte, dem toten 
König zu entreißen. Ein unter der Decke der Grabkammer 
laufender Fries war einst mit Goldblech beschlagen gewesen — 
er starrt jetzt völlig entkleidet ins düstere Gewölbe. . 
Nun stehe ich oben auf dem seltsam geformten Hügel 
dieses königlichen, beraubten Grabes. Rund um mich ein 
melancholisches Bild. Die sumpfige Ebene des Hermus, die 
krüben Fluten des altersschwachen Paktolos, der weiche, immer 
tiefer sinkende Sand der grauen Grabbügel, die zackigen 
Zinnen des schneebedeckten Twolus, an seinem Fuße das 
türkische Hüttenwirrwarr, und zwischendurch das Schienennetz 
einer melancholischen Eisenbahnlinie — dies ist Sardes, die 
Goldstadt des Krösus. 
—28W 
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