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neu Landtag warten. Am 21. 12. kam der
Kaiser selbst nach Wels Und sandte den Kar-
dinal Math. Lang von Gurk und semen
Sekretär Gabriel Vogt zu den standen nach
Lim, um sie in die Burg zu^ bescheiden.
Hier wurde ihnen im Namen des Kaisers
eine Instruktion vorgelesen, daß in Kom
der Türken wegen ein Kon'.il gehalten wor-
den sei, in welchem die Taxen und Kriegs-
steuern bestimmt, der päpstliche Bann und
die kaiserliche Acht gegen alle Friedensstörer
beschlossen worden sei n. dgl. m.
Am 6. Dezember 1518 ritt Kaiser Max
gum letzten Male in Wels ein, um hier
nach reich bewegtem und mit vielen körper¬
lichen und geistigen Anstrengungen m Krieg
und Frieden verbrachtem Leben am 12. .^att-
ner 1519 zu sterben.
Schon jahrelang trug Maximilian das
Gefühl eines frühen Todes mit sich herum.
1513 gab er dem Abt Wolfgang von Mond-
see den Auftrag, ihm fetten Bruder des
Conventes an'fein Hoflager zu senden, wel¬
chen er (der Abt) „für den vernunftigsten
und weisesten geachte", um mit diesem fet-
nen letzten Willen auszusetzen. Dies geschah.
Nicht lauge darnach ließ sich der Kaiser
einen Sarg anfertigen, in dem einst sein
Leichnam soll gelegt werden. Er äußerte
sich zu seinem treuen Diener Matthtas, day,
weil der Baumeister beim Baue seiner Burg
iu Innsbruck seinen Wünschen nicht genau
nachgekommen, er sich ein Hans nach seinem
Sinne bauen lassen wolle. Ganz tm Ge¬
heimen ließ er sich aus Eichenholz etne
Truhe anfertigen und nnt starken
Schlössern verwahren. Diesen «arg nahm
er von nun ab aus allen seinen Reisen und