4. Wird ein Meister im Handwerk ge-
fragt (um Auskunft angegangen), so soll er
bei seinen Treuen antworten, bei Pfändung
eines Viertungs {lU Pfund) Wachs.
5. Wer gegen einen anderen freventlich
handelt oder in der Zeche unzüchtig redet,
ist in die Zeche um V- Pfund Wachs der-
fallen. ^ „
6. Der Bruder (Mitglied) iu der Zeche
werderl will, gibt 1 Pfund Wachs und 17
Pfg., darnach zu jedem Qnatember 4 Pfg.
7. Einem Meister im Burgfried, der
in Handwerksdingen nicht gehorsam ist, mag
das Handwerk (die Innung), die Knechte
i(Gehilfen) verbieten, auch ist derselbe zur
Stadtkammer mit 72 Pfg. zu Mandel (Ge-
brauch) u. in die Zeche um 1 Pfund Wachs
verfallen.
8. Wenn ein Schneidergeselle im Bnrg-
trieb Meister werden will, soll er zu
Richter und Rat auf das Rathaus gehen und
in die Stadtkammer 2 Pfund Pfennig ent¬
richten, sich auch über ehrliche Geburt und
Aufitthriiug ausweisen, dann fich, fei er eines
Meisters Sohn oder nicht oder habe er auf
das Handwerk geheiratet, beim .Handwerk
melden, dann 24 Stück der Materie« (Ge-
genstände) machen, zu deren Beschau zwei
vom Rate verordnet werden, auch 2 Pfund
Pfg. zum Handwerk erlegen, ein Meisterssohn
aber, und wer ins Handwerk arbeitet. Nur
t Pfund Pfg. Ein angehender Meister
ist schuldig, den Meistern und Meister-
innen ein Mal und 2 Pfund Pfg. zum
Bertrinken zu geben, ein Meisterssohn und
wer ins Handwerk heiratet, nur 1 Pfund
Pfg., zur Schneiderzeche und Bruderschaft.
U. l F. (Unsere liebe Frau, Gottesmutter)