Volltext: Blätter zur Geschichte des 300jährigen Marktes Kematen am Innbach am 11. Juni 1920

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Wicken und Gärten, wurde alles verzehrt, die Bäume entlaubt, 
selbst der Rmde beraubt. Die!e Heuschrecken hatten die Länge 
und Dicke eines Daumens. Sie teilen Eier in die Erde. aus 
bcneit zahlreiche Generationen entstanden. Erst im dritten Jahre 
qinaen sie hier durch ungewohntes Klima, Kälte, Schnee, durch 
Vögel und Hand der Menscher, zu Grunde. Folgen ihres Da¬ 
seins waren Teuerung und Hungersnot. (Pühringer, Grieskirchen.) 
] 348 erschütterte ein Erdbeben mit wechselnden Stößen 
durch 41 Tage die Erde. 
1349 iroten furchtbare Krankheiten auf; der schwarze Tod 
oder die Pest, die fürchterlichste aller Seuchen. Fast ganze 
Dörfer starben aus und ganze Strecken verödeten. Um den 
Zorn des Himmels zu versöhnen, zogen fanatische Scharen von 
Männern bis zum Gürtel entblößt, von Kirche zu Kirche, von 
Stadt zu Stadt, zerfleischten sich mit knotigen Geißeln den 
Rücken und die Brust, wobei sie Hymnen vom Leiden Chr,stk 
sangen. (Sie wurden wiederholt von den Päpsten verboten./ 
Als auch dies nichts fruchtete, kam es zu großen Judenver¬ 
folgungen. „ . .. . 
Es herrschte auch große Sterblichkeit tm Lande, die eine 
f chreckliche Teuerung zur Folge hatte, die letzte der allgemeinen 
Landesvlage, welche Österreich unter Albrecht II. heimsuchten. 
Im Jahre 1495 wurde ein Gesetz erlassen, welches den 
Räubereien und Befehdungen des Adels ein Ende machte. Dieses 
Reichsgefetz bildet einen würdigen Abschluß des 15. Jahrhunderts. 
Reformatio«. 
Um 1517 trat Luther mit seiner neuen Lehre aus; sie 
fand in unserem Lande einen ungemein schnellen Eingang. 
Unter dem Schutze des Adels gewann sie immer mehr Ver¬ 
breitung. Auch die Pollheimer, Schannberger, Hohenselder sowie
	        
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