werden, die dem deutschen Boden entspringen. Wenn wir
heute auf demselben landwirtschaftlich-technischen Standpunkt
ständen wie noch vor zwanzig Iahren, so müßten wir einen
großen Teil unsres industriellen Arbeitsverdienstes an das Aus-
land abgeben, um Brot zu kaufen. Wir haben auf landwirt¬
schaftlichem Gebiete die merkwürdige Erscheinung erlebt, daß
wir als Volk von 70Millionen beinahe weniger Getreide im-
Portieren, als wir mit SO Millionen importiert haben, weil
der deutsche Acker um soviel besser ausgenutzt wird.
Was haben diese Dinge mit dem Deutschen Kriege zu
tun? Viel! Vor allen Dingen das, daß wir auf diese Art
und Weise, durch den Wandel unserer Existenzbedingungen,
immer entschiedener zu Konkurrenten desjenigen Volkes wurden,
das vor uns allein, oder so gut wie allein, auf diese Weise
gelebt hatte: Englandl
Die große Epoche ber Napoleonischen Kriege schloß öamit
ab, daß alle diejenigen europäischen Völker, die früher auch
eine Seemacht und überseeische Besitzungen gehabt haben, Frank-
reich, Spanien, Kolland usw., diese Besitzungen zum größten
Teil verloren hatten, verloren zugunsten Englands. Auch
Kandel, Seefahrt und Industrie waren bei ihnen gegen früher
gesunken. England war die einzige Nation, die noch große
Seeinteressen besaß und eine große Flotte, um seinen Kandel
zu schützen. Eigentümlicherweise verband sich dieses Ergebnis
der Napoleonischen Kriege zugunsten Englands damit, daß die
Vorläufer unserer modernen Arbeits- und Verkehrsmaschinen
teils in England erfunden, teils in England zuerst im großen
ausgenutzt worden sind. Das diente zur Förderung der In-
dustrie, des Kandels und der englischen Seeherrschaft. Es
schien also damals, als ob die überlegene Technik, das über-
legene Kapital und die überlegene Flotte in den Künden einer
einzigen Nation zusammenarbeiten sollten, um dieser Nation
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