Volltext: Feldküchenwagen

Feldküchen wagen. 
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Erkrankt in Spitäler abgegeben: 951993 Mann, davon 
gestorben: 54-329 Mann. 
Bei der russischen Kaukasus-Armee sollen zw an zigmal mehr 
Mannschaften an Krankheiten gestorben, als den feindlichen Waffen zum 
Opfer gefallen sein! 
1878. ükkupationsfehlzug. K. und k. Armee. Gefallen: 983, 
Verwundete: 3 966. Krank in Spitälern: 34000 Mann, hievon 
gestorben: 1 200 Mann. 
Das Verhältnis der Krankheitsverluste der einzelnen Waffen be¬ 
stätigt die Behauptung, daß die Marschverluste den Hauptteil der krank 
abfallenden Mannschaften ausmachen. Bei der Infanterie, der die Märsche 
die größten Anstrengungen verursachen, entfielen 1870/71 auf 1000 Mann 
ihres Gesamtstandes 690 Kranke, bei der Kavallerie dagegen auf 
1000 Reiter nur 375 Kranke. 
Diese Zahlen machen durchaus keinen Anspruch auf vollkommene 
Verläßlichkeit. Es ist auch klar, daß die großen Verluste an Krankheiten, 
insbesondere die große Zahl der durch Krankheiten verursachten Todes¬ 
opfer ihren Grund im Wüten ansteckender Krankheiten: Typhus, Cholera, 
Ruhr hatten. 
Aber jeder Arzt wird bestätigen, daß die mit unge¬ 
nügender, mit mangelhaft gekochter und zu den unregel¬ 
mäßigsten Zeiten genossener Verpflegung verbundene 
Entkräftung der Truppe im Verein mit großen Anstren¬ 
gungen, schlechter Unterkunft und Witterung die Haupt¬ 
ursache dafür ist, daß nicht nur Krankheiten entstehen, 
sondern daß insbesondere ansteckendeK rank beiten in so 
erschreckender Weise überhand nelimen können, wie es in 
vielen Feldheeren der Fall war. Aber nicht nur das Heer 
1 eidet; die ansteckenden Krankheiten, die bei so günstigen 
Entwick 1 ungsverhä 11nissen an Tücke zunehmen müssen, 
fordern auch noch unzählige Opfer in der zivilen Bevölkerung. 
Eine in jeder Beziehung gut genährte Truppe wird 
nicht nur zu größeren Marschleistungen befähigt sein, 
sie wird a u c h d e n K r a n k h e i t e n b e s s e r w i d e r s t e h e n k ö n n e n 
und daher rascher und mit höherem Stande auf den e n t- 
sclyeidenden Schlachtfeldern eintreffen können; sie wird 
dem Kriege weniger Opfer darbringen müssen, als eine 
schlecht genährte Truppe. 
Es ist daher nicht nur ein eminentes militärisches Gebot, nein, 
es ist heute, wo der Kriegsdienst kein freies Handwerk mehr ist,
	        
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